Sommergespräche. Eins: Sören Wilmats, Professor für Technische Mechanik an der Universität Linköping

Lebensmensch: Herr Willmats, trotz ihrers Studiums der Technischen Mechanik beschäftigen sie sich zurzeit mit der Problematik der Kieferorthopädie.
Wilmats: Das ist falsch.
Lebensmensch: Aber finden sie nicht auch, dass die Kieferortopädie im internationalen Wissenschaftsdiskurs zur Zeit völlig unterrepäsentiert ist?
Wilmats: Für Deutschland mag das vielleicht zutreffen. Aber es gibt auch gegenläufige Entwicklungen. Ich habe vor vier Jahren in einer Warteschlange in Catania einen ausführlichen Artikel über aktuelle Kieferortopädie gelesen. In einer Tageszeitung.
Lebensmensch: Das überrascht mich in der Tat.
Wilmats: Überhaupt wird Italien allgemein unterschätzt. Man denkt ja immer Italien, dabei sind die Deutschen heute das rückständigste Volk Europas.
Lebensmensch: Die Franzosen! Sie meinen doch die Franzosen!
Wilmats: Ganz und gar nicht. Ich sage mal so: Die Franzosen gewinnen ihre gesamte Energie aus diesem unglaublichen Hass, der aus den Pariser Banlieues und anderen Elendsvierteln in die Mitte ihrer ohnehin desolaten Gesellschaft dringt. Und es ist nur mehr eine Frage der Zeit, bis der Franzose jegliche Macht und jeglichen Einfluß verliert und den weit fortpflanzungsfreudigeren post-kolonialen Einwanderen weichen muss. Man spürt, dass sich der echte Franzose aufgeben will. Der ungeheure Kolonialismus Frankreichs hat gezeigt, dass die Franzosen schon seit Jahrhunderten eine Sehnsucht danach haben, sich als Volk abzuschaffen. Für Frankreich ist das kein Schaden, im Gegenteil. Zudem glaube ich, dass der Islam bei den französischen Muslimen dann keine Rolle mehr spielt, sobald sie selbst in jenen Reichtum gelangen, der ihnen jetzt verwehrt wird. Das Geld wird den Islam schlucken, wie alles andere auch. In Deutschland hingegen gibt es keine positiven wie negativen Kräfte. Da ist die Luft raus. Frankreich hat die Banlieues, Italien ist in der Hand der Mafia, Griechenland geht bankrott, Österreich und große Teile Osteuropas haben ein massives Rechtsextremismus-Problem, Russland ist zur Diktatur zurückgekehrt, besteht zum größten Teil aus saufenden, homophoben Gewalttätern und dieser Staat begeht mit dem Tschetschenien-Krieg das brutalste europäische Kriegsverbrechen des 21. Jahrhunderts. Deutschland hat Stuttgart 21 und den Berliner Flughafen. Ich sage ihnen: Der Deutsche wird verschwinden "wie am Meeresufer ein Gesicht im Sand." Foucault meinte in diesem Zitat den Menschen, aber in Wahrheit kann es sich nur um den Deutschen handeln. Der Franzose jedoch wird als Subkultur, als rassisches und soziales Mischwesen erhalten bleiben. Ein lebender Kadaver.
Lebensmensch: Soll ich "der Franzose" und "rassisch" in Anführungszeichen setzen?
Wilmats: Unterstehen sie sich.
Lebensmensch: Ihr Fachgebiet ist also die Technische Mechanik.
Wilmats: Und hier vor allem die Kinetik. Die Kinetik in der Technischen Mechanik beschreibt die Änderung der Bewegungsgrößen unter Einwirkung von Kräften im Raum. Im Gegensatz zu der klassischen Physik, bedarf es in der Technischen Mechanik auch noch der Statik. Erst dann kann man von einer Dynamik sprechen. Insofern ist die Technische Mechanik lässiger als die klassische Physik. Aber das können sie alles auf wikipedia nachlesen.
Lebensmensch: Sie glauben also, dass sich die sozialen und demographischen Umwälzungen Europas besser mit der Technischen Mechanik als mit der Physik beschreiben lassen?
Wilmats: Auf jeden Fall. Hüten sie sich vor physikalischen oder gar biologistischen Erklärungen! Wir haben mit der Technischen Mechanik innerhalb der Pragmatischen Demographie einen Standard erreicht, hinter den man nicht zurückfallen darf.
lebensmensch: Können sie uns ein Beispiel für ihre Analysemethoden geben?
Wilmats: Sie wissen ja: Kraft ist Masse mal Beschleunigung. Für eine zeitlich veränderliche Masse, wie dies etwa bei der europäischen Bevölkerung der Fall ist, muss die Kraft als die Ableitung des Impulses ({p}={mv}) nach der Zeit definiert werden. Natürlich können sie argumentieren, dass Geschwindigkeit die Grundlage aller Gewalt ist. Denken sie an das Beispiel von Virilio: Wenn ich meine Hand langsam zu ihrem Gesicht führe, dann ist das sehr zärtlich, ich streichle sie. Bei hoher Geschwindigkeit jedoch verwandelt sich meine Berührung in Schmerz, in einen Schlag, eine Ohrfeige. Oder eine Pistolenkugel: Tötlich wird sie nur durch die Geschwindigkeit, mit der sie abgefeuert wird. Daneben gibt es aber auch noch eine schleichende Gewalt, eine unmerksame Umwälzung, die Generationen umfasst, die allerdings gründlicher von statten geht. Verstehen sie mich jedoch nicht falsch, Gewalt meine ich hier völlig wertfrei, in einem physikalischen und nicht in einem moralischen Sinne. Auch der Geschwindigkeit stehen wir in der Technischen Mechanik grundsätzlich neutral gegenüber. Meistens.
Lebensmensch: Aber erst, wenn sie einen Menschen lange nicht mehr gesehen haben, fällt ihnen auf, wie sehr er sich verändert hat.
Wilmats: Im Grunde verändern sich Menschen nie. Das erzählen uns unsere Träume.
Lebensmensch: Herr Wilmats, ich danke ihnen für das Gespräch.
Wilmats: Kommen sie gut nach Hause.

Game Of Srones als Oper. Teil Eins: "The Mad King"

Ausgangslage: Jamie befindet sich bereits in Gefangenschaft bei den Starks. Die Starks (Robb & Cat) haben soeben von Neds Tod erfahren.

1. Akt
Auftritt Robb. Robb schlägt mit seinem Schwert gegen einen Baum und singt eine ergreifende Arie.
Auftritt Cat. In einem Duett beklagen Robb und Cat den Tod von Ned und zählen die Sünden der Lannisters auf. Sie marschieren zum Käfig, in dem Jaimie Lannister eingesperrt ist.
Robb ab. Duett zwischen Jaimie und Cat.
Cat ab. Jaimie allein. Liebesklage über die vermisste Cersei.
Auftritt Gefangenenchor. Der Chor der gefangenen Lannister-Soldaten besingt die Leiden des Krieges. Anschließend ermordet Jamie alle Lannister-Soldaten, um so der Gefangenschaft zu entkommen.

2. Akt
Auftritt Bryanne. Bryanne beklagt den Tod von Renly Baratheon und will sich das Leben nehmen. Auftritt Cat. Die zufällig hinzukommende Cat hält Bryanne vom Freitod ab und überredet diese, für sie zu arbeiten.
Auftritt Robb. Robb berichtet von der Wiederergreifung Jamies. Robb ab.
Cat fürchtet um ihre Töchter in Kings Landing. Sie beschließt den Kingslayer freizulassen.
Cat und Bryanne befreien Jaimie. Bryanne bricht mit Jaimie Richtung Kings Landing auf.
Auftritt Robb. Robb entdeckt die leere Zelle von Jaimie. Cat gesteht ihre Tat. Nach einer langen Arie richtet Robb seine Mutter mit dem Schwert und verfällt anschließend dem Wahnsinn. (Einführung des orchestralen Leitthemas "The Mad King.")

3. Akt
Bryanne und Jamie auf einem Ruderboot. Bryanne besingt die Glanztaten Renlys, Jamie reagiert gewohnt zynisch und beleidigt Bryanne. An Land werden Jaimie und Bryanne überfallen. Jaimie wird unvermittelt seine rechte Hand im Kampfe abgeschlagen. Bryanne kann jedoch alle Gegner töten und rettet Jaimie. Jaimie erkennt, dass er seine Schwerthand verloren hat und will sich selbst richten. Bryanne hält ihn davon ab. In einer herzzerreisenden Arie (Kingslayer-Arie) zeigt Jaimie sein wahres Gesicht und klärt Bryanne über die Umstände auf, die zu seinem Spitznamen The Kingslayer geführt haben. In den Armen von Bryanne schläft er weinend ein.

4. Akt
Morgengrauen. Während Bryanne und Jaimie noch schlafen, erklingt das Mad-King-Theme, gespielt auf einer Flöte.
Auftritt Hirtenjunge. Ein Hirtenjunge taucht auf. Er ist der Flötenspieler. Jamie und Bryanne erwachen. Sie entdecken den Hirtenjungen und vice versa. Bryanne will den Jungen sofort töten, doch Jaimie hält sie davon ab. Sie lassen den Jungen laufen. Hirtenjunge ab.
Jaimie erklärt, er hätte genug Blut an seinen Händen kleben. Jaimie singt die Enough Blood on my Hands Arie. Bryanne ist gerührt von Jaimies Wandlung und gesteht ihm ihre Liebe und vice versa.
Auftritt Robb. Der Hirtenjunge hat Jaimie und Bryanne bei King Robb verraten. Robb kommt alleine und ist offensichtlich komplett dem Wahnsinn verfallen. Er will beide töten. Er greift Jaimie an, doch dieser macht keine Anstalten, sich zu wehren, denn Jaimie hat das Kämpfen leid. Bryanne greift ein, um Jaimie zu helfen, ein Kampf zwischen Robb und Bryanne entfacht. Jaimie versucht schlichtend einzugreifen und in der Hitze des Gefechtes schlägt Bryanne Jaimie seine zweite Hand ab. Den Schock Bryannes über diesen Unfall nutzt Robb für den entscheidenden Schlag und tötet Bryanne. Plötzlich kommt Robb zur Vernunft und erkennt, dass er seine Mutter und die unschuldige Bryanne getötet hat. Er richtet sich selbst. Jamie hält seine beiden Armstümpfe gen Himmel und beklagt in einer unvergesslichen Arie die Qualen des menschlichen Daseins.

Ende

In Kürze erscheinen:
Teil 2: Ygritte
Teil 3: The Princess

...

hklein2

Thank You For Your Love oder Der Schriftsteller Michel Houellebecq widmet sich der Aufzucht von Babytieren

101 Listen. #41: Zukunft

Dinge, die mit Zukunft zu tun haben und die ich nicht tue

Alles mit Zivilgesellschaft und Occupy
Während dem Kochen vorkosten
Einen Klappentext lesen
Mülltrennen
Alles mit Versicherungen
Die KünstlerInnen auf den Vernissagen ansprechen oder sie am nächsten Tag adden
Wenn man weiß, dass man ihn/sie mit nach Hause nehmen wird, aufhören zu trinken
Alles mit Eiswürfel
Alles mit Geld

Dinge, die mit Zukunft zu tun haben und die ich tue

Gespräche in gemurmelten Selbstgesprächen vorbereiten
Wetterberichte lesen, die ganze Zeit
Gleich nach dem Aufstehen die Butter aus dem Kühlschrank
Durch die Stadt gehen und denken: Das zeige ich dir und da gehen wir hin und hier wäre doch ein geeigneter Platz...
Jedes Jahr die Predictions Teilnehmerliste, Reihenfolge und Ausgang für den Royal Rumble lesen
Erziehen (zwingen und verbieten)
Das Wasser für die Blumen stehen lassen
Todeslisten erstellen

So weit, so gut. Wohin aber kommen die Punkte: Länder, in die man wohl nie reisen wird, stundenlang googeln sowie Den Trailer ansehen, aber niemals den dazugehörigen Film ?

literatur

ich werde niemals vergessen wie josef winkler, zu diesem zeitpunkt bereits büchnerpreisträger, mir in rauris über den weg gelaufen ist, eine mütze auf dem kopf, auf die art, wie sie die männer der müllabfuhr tragen, also weit über den ohren, und in der hand ein billa-sackerl. als er an mir vorübergeht (wir sind uns zu diesem zeitpunkt noch unbekannt) zeigt er mit dem finger in die richtung, aus der er kommt und sagt: "da drüben ist ein billa." und geht weiter.

die junge frau (22), ich lerne sie auf einer party kennen, die ihr germanistik-studium abbrechen will um eine tischlerlehre zu beginnen. ich stimme ihr eifrig zu und mir fallen selbst wieder all die unerträglichkeiten des (innsbrucker!) germanistik-studiums ein. die (innsbrucker!) germanistik, diese einzige fehlbesetzung, dieser unendliche, tragische irrtum aller beteiligten. aber dann, beim verabschieden, kurz vor dem morgengrauen, meine alkoholgeschwängerte reue: ich beschwöre die junge frau, beschwöre die literatur und die literaturwissenschaft "an dir geht eine literaturwissenschaftlerin verloren! stell dich in den dienst der sache! roland barthes! kleist!" etc. es hilft nichts. ich gehe nach hause. schämen tue ich mich nicht.

zumindest einmal im jahr muss man sich der armseligkeit des literaturbetriebes und der noch armseligeren armseligkeit der literaturkritik bewußt werden, um auf sein eigenes leben, auf seinen werdegang zu blicken und zu sagen: aber so ist es gut. und deshalb bin auch ich für die beibehaltung des bachmann-preises.

pepi bucher und josef winkler im standard-sommergespräch:
Bucher: Von mir werden Sie niemals einen Angriff auf einen Künstler erleben. Ich bin ein liberal geprägter Mensch. Kunst und Kultur brauchen ihre Freiräume, da hat sich die Politik nicht einzumischen. Ich sehe auch den Herrn Winkler nicht als Feind - nicht einmal als Gegner.
Winkler: Umgekehrt fällt das auch durchaus schwer. Sie sind im Bösen wie im Guten nicht besonders auffällig - und deswegen nimmt man Sie nicht so wahr. Sie müssen ihre Botschaften klarer, polternder, aggressiver vermitteln. Auch jetzt sind Sie zu leise, während ich hier fast herumschreie.


die thomas bernhard erzählung "die mütze" wiederlesen.

Post Privacy: Journal Juni

Love is the law, love under will. (Aleister Crowley)

Eins: Down by Law
haistretch

der facebookgruppe "fuck love" doch nicht beitreten.
falsch: es ist so schade, dass du so bist, wie du bist. richtig: es ist so schade, dass du so bist, wie du nicht sein wolltest. (aka wir)
den zusatz and its not too beautiful to be true aus dem blogeintrag was mich glücklich macht wieder entfernen.
unmittelbar nach dem gedanken "schlußmachen als der ultimative performative sprechakt" erzählt mir e. tatsächlich von einer anstehenden schiffstaufe.
die momente, in denen ich a. mein leid klage und er mich auf eine so liebenswürdige art auslacht, dass ich selbst lachen muss.
love aint here any more, back for good, why cant i wake up with you, today i´ve lost you, everything changes... die "ultimate collection" von take that vielleicht doch wieder vom ipod löschen...

Zwei: Fightening for my carrier as a Berufsjugendlicher
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fuck you, fuck you and fuck you! (zur melodie von how deep is your love)
"work is a break from holiday" (kevin)
"liebe ist reduzierter hass" (nahwelt-outtake)
(appropos nahwelt-outtake: die top ten break-up-rituale haben es ja dann leider auch nicht auf die bühne geschafft.)
das ist mir auch eingefallen: entzug war eine der beiden aufnahmen meiner avantgardeband partyhut (mit o. ich harfe, er klavier.)
also: haare geschnitten, bart gestutzt, ohrstecker rausgenommen, in eine andere stadt gefahren, wieder vegetarier geworden und die einschlägigen lieder vom desktop irgendwohin verschoben, wo ich sie nie wieder finden werde.
(und dann von everything i do zu how deep is your love und wia a glocken. wenn meine playlist einem psychologen in die hände fällt, bin ich verloren. (mind. geschlossene.))
nach stunden im zug sitzen und denken: ich will noch nicht aussteigen, ich will noch nicht aussteigen. (aber in wahrheit denke ich mir ja: ich werde nicht ausgestiegen sein wollen. weil das futur 2 ist die zeit des melancholiers.)
obwohl love aint here any more so ein geiler song ist. wie konnte mir der nur so lange entgehen?
mich dabei beobachten, wie ich mir mit der faust auf die schläfe schlage und denke: bitte, bitte, bitte. geh endlich raus aus meinen kopf!
(moment mal, wo bin ich eigentlich stecken geblieben?)

Drei: Escape from infantility
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"Aufwachen und durchdrehen" (@annemarie kuckuck)
"Alles planen, dann ausrasten" (@personaldebatte)
beziehung: respektvolle zumutung
trotz hochsommer nur einen moment lang eine sonnebrille tragen. für ein foto. (auf dem ich "geil aber unsympathisch" aussehe und das ich schweren herzens wieder von meinem blog lösche. (paradigmenwechsel?))
auf der suche nach der unbeschwertheit von partyhut (bei dieser gleichzeitigen absoluten radikalität).
in einem cafe. zum ersten mal seit ewigkeiten eine bestsellerliste lesen und lange bei dem titel "5 dinge, die sterbende am meisten bereuen" hängen bleiben. (sachbuch platz 2)
darauf bauen, dass als reaktion auf die völlige ohnmächtigkeit, das treffen wichtiger, lang anstehender entscheidungen eintritt.
einen kalender anschaffen (geschenkt bekommen). den ersten seit acht jahren.
am ende des monats immerhin we shall overcome (gustav) und killing in the name (rage against the maschine)
endlich ausrasten. dann planen.
der kommende aufstand.

und jetzt: SCHILLER!
Nicht er ist in der Krise, sondern die Form, die man ihm aufzwingt.

watching the wheels (nicht-wixen)

„ich werde nie wieder john lennon hören können, ohne an dich zu denken. dafür hasse ich dich!“
„wollen wir tauschen?“
„ok.“

habe "s. reist auf dem landweg nach australien", mit "s. geht zu fuß nach australien" verwechselt. hab mich schon gewundert.
(appropos: mein plan, für jedes mal nicht-wixen einen euro auf die seite legen und dann mit dem geld zu a&t nach melbourne fahren, funktioniert noch nicht so ganz. einfach nur deshalb, weil ich nicht weiß, wann denn nun nicht-wixen als nicht-wixen zu bezeichnen ist und nicht z.b. als busfahren, mittagessen oder telefonieren? woasch was i moan?)

„ich habe gestern john lennon gehört. bis ich daran gedacht habe, dass ich gar nicht an dich denken muss. und nein, ich finde das gar nicht witzig.“

„um himmles willen, was machen sie denn hier, nackt in meinem kleiderschrank?“
„nicht-wixen.“
„das kostet sie einen euro!“

den gedankengang „take that verhält sich zu john lennon wie michael haneke zu pedro almodovar“ irgendwann ausformulieren.

Was mich glücklich macht (aka Voraussetzungen der Traurigkeit)

Dir die Dossierungshilfe verstecken. (Sei maßlos Baby!)

Die Schafe an den Poller Wiesen sehen und daran denken wie ich auf eines zeige und dir in Babysprache sage: Schaf.

Du liegst neben mir und dann... blicken wir uns an. Eine andere Zeit und ein anderer Ort. Du liegst neben mir und dann... haust du mir eine runter. Und dann nochmal und nochmal. Eine andere Zeit und ein anderer Ort. Und dann fange ich wieder an zu erzählen und dann sagst du: Ach, davon hast du mir ja schon mal erzählt. Und ich höre es so so gern, erzähl weiter. Und ich blicke dich an. Eine andere Zeit und ein anderer Ort.

Mit dir die Glücksrevue und die Gute Laune kaufen. Und dann die Kreuzworträtsel lösen.

Die ganz frühen Fotos ansehen, die aus Paris zum Beispiel, oder als wir zum ersten mal in Berlin waren, und mich daran erinnern, wer das war, in den ich mich verliebt habe. Dass ich dich schon so lange kenne.

Dich in deinen schlechten Eigenschaften bestärken. (Deine Energie spüren)

Und in deinen guten. Dir Mut machen. Von dir lernen.

Dich über Adorno reden hören. (aka: Dass du klüger bist als ich)

Adorno vergessen und die kitschigsten Liebeslieder hören, im Theatercafe, wenn ich deine Briefe lese, deine sms, oder nachdem wir telefoniert haben, bis in die Morgendstunden die Lieder hören, auf youtube, mitten in der Nacht, ich setzte mir eine Sonnebrille auf, drehe mich im Kreis (es muss sein. oder: es ist so. und wenn dir das zu blöd ist, dann go and fuck yourself) und höre Everything I Do, I Do It For You oder ich höre Fascination und es ist so einfach und so wahr. (dass es sich so anfühlt, wie alle immer sagen und zeigen und singen wie es sich anfühlt. ich möchte ganz einfach sein. leicht.)

Den vorigen Absatz nicht zu löschen. (Ich bin so froh, dass ich nun endlich wieder ich selbst sein kann, denn nur auf diese Weise kannst du mich lieben)

Wenn du Wörter mit xaver verbindest (xaverworte)

Dich Klavierspielen hören im Nebenzimmer und singen. Du gehst vermummt durch die Wohnung und spielst Gitarre. Dass du mir Duval und Pernod beigebracht hast.

Du drehst Everything I Do im Gemeindebau auf volle Lautstärke damit am Abend ordentlich gevögelt wird.

Wenn ich so fest schlafe, dass du es zu süß findest, als dass du mich wecken könntest. Du bist verschwunden, aber ich stelle mir vor, wie du mich angesehen hast, bevor du gegangen bist.

Dich zwingen, Sachen zu essen, die du nicht magst. (Das eine Mal, als du Fencheltee probiert hast, oder Gorgonzola.)

Dass meine Rechtschreib- und Beistrichfehler dich wahnsinnig machen.

Dass meine Schwestern dich mögen.

Unser aller Liebe zu Fabian Hinrichs.

Wenn du nicht da bist: In deiner roten Jacke, in deinem Hemd, an deinem Schreibtisch sitzen, in deinem Bett schlafen, deine Zahnbürste verwenden, deine Lieder hören. Mich in deinen Dingen wälzen. (Und umgekehrt: Die Selbstverständlichkeit, mit der du dir immer alles von mir nimmst, wie du dir alles aneignest, fusionierst. Dass du dir so viel merkst.)

Die Augenblicke, in denen ich mich wirklich wirklich selber mag. Wenn ich mein eigener Freund bin.

Die permanente Drohung, mit dir zu Eros Ramazotti Schleicher zu tanzen. (Bei deiner Hochzeit nämlich!)

Den Lost Soundtrack (Life and Death) hören, an Charlie denken und ganz ganz traurig sein dabei. (Mit dir Serien schauen!)

A L L E S

Liste der besten schlechten Filme aller Zeiten: Vorrunde Eins

Nach zweijähriger Vorarbeit darf ich heute die ersten Gewinner der ersten Vorrunde zur ultimativen Liste Die besten schlechten Filme aller Zeiten präsentieren. Insgesamt wird es vier Vorrunden geben, in denen jeweils drei Filme ausgezeichnet werden. Die zwölf Gewinnerfilme werden dann einer weiteren ausführlichen Untersuchung unterzogen, um im Anschluss die zwei schlechtesten guten schlechten Filme dieser zwölf Filme zu streichen und schlußendlich eine Top Ten anzufertigen.
Mit der Verkündigung der nächsten drei Vorrundengewinner rechnen wir im Frühjar 2014. Die Präsentation der endgültigen Top Ten wird für 2020 erwartet.
Die ersten drei Vorrundengewinner lauten:

Widmen wir uns zuerst Over The Top. Zur Erinnerung: Eine der Grundregeln dieser Liste lautet: Keine prototypischen Genre-Filme! Wenn sich ein Film zu streng an Genre-Gesetze hält, entzieht er sich unseren Urteilen, denn über was wir dann zu richten hätten, wären die Genre-Gesetze und nicht deren Exekutive. (Siehe auch unser Punkt: "Der Film macht das, was er will, zu gut"). Um so wunderbarer sind deshalb Filme, die haarscharf am klassischen Genre-Film vorbeischrammen, bzw. Filme, die gleich mehrere Genres zusammenwürfeln. (Siehe auch die vielen Genres von Sister Act). Over The Top wird in unserer Liste allerdings wohl das schönste Beispiel für diesen mehrfachen Tribut an den Genre-Film sein. Und was für Genres dieser Film erst anzapft: Den Sportfilm, das Road-Movie, das Sozial-Drama (Working-Class-Hero), sowie das wunderbare Genre: Verstoßener-Vater-wirbt-um-Liebe-des-Sohns-Film. Ich habe dieses 80er-Jahre-Juwel wiederentdeckt, als ich vor einigen Monaten auf Sport1 (ehemals DSF) gelandet bin, die jeden Dienstag das Sport1 Männer Movie zeigen. Und wahrlich, besser könnte ich es auch nicht auf den Punkt bringen. Ein Männer-Movie. Und doch so voller Herz, so voller Gefühl, so voller Liebe - das würde selbst Judith Butler zu Tränen rühren. Aber, liebe Judith, ein Mann muss tun, was ein Mann tun muss. Weil, und das ist die Botschaft dieses Films: The world meets nobody halfway! Aber in Over The Top lernen Vater und Sohn voneinander. Verdeutlicht wird dies in zwei fantasitischen Szenen, auf die mich Benjamin Ramirez Perez aufmerksam gemacht hat: Wir sehen Lincoln und seinen Sohn Michael im Truck einschlafen. Michael legt seinen Kopf auf die Schulter des Vaters. Schnitt: Wir sehen, es ist Morgen. Und nun ist es der Vater, der auf der Schulter seines Sohnes schläft. Zweites Beispiel: Am Ende des Films bricht Michael von Zuhause aus, um beim lebenswichtigen Armdrückwettbewerb seines Vaters zuzusehen. In letzer Sekunde schafft er es noch rechtzeitig. Hier wird die klassische Szene - der Vater kommt (fast) zu spät zu der Schulaufführung des Kindes - auf den Kopf gestellt. Vater und Sohn sind sich also gegenseitig Schüler und Lehrer. Und alleine für diese weise Erkenntnis, für diese Dialektik der Erziehung, gebührt diesem Film ein Platz in den Top Ten. Ganz zu schweigen von den zahlreichen endgeilen Montagen und der noch endgeileren Musik, die den Höhepunkt der 80er-Jahre Soundtracks bildet. (In Arbeit befindet sich auch eine RadioRakingKing Ausgabe zu OTT, mit OTT Experte B. Patrick)
  • Schönstes Detail: Das im Truck integrierte Trainingsgerät
  • Schönste Überraschung: Kult-Wrestler Terry Funk spielt eine Nebenrolle (Bodyguard vom bösen Opa)


Bei Sister Act handelt es sich um das wundervollste Beispiel einer soliden Musikkomödie a la Hollywood, die den Mythos von der Kraft der Musik zu einem neuen Höhepunkt führt. (Ich möchte sagen, der beste Schmarrn über Musik seit den Meistersingern v. Nürnberg) Aber Sister Act ist nicht nur Musik, gleich eine Vielzahl an Genres werden hier meisterhaft zusammengewürfelt: Musical, Internatsfilm, Verwechslungskomödie und Gaunerfilm - und das alles in Kombination mit lachmuskelattakierendem Nonnennonsens. Das verlinkte Video zeigt, wie brillant einfach und klar die Charaktere der jeweiligen, wunderbar stereotypen Figuren in der ersten Gesangsszene präsentiert werden. In dieser unglaublichen Szene sehen wir Hollywood-Mainstream-Kino in absoluter Perfektion. Was alleine in diesen drei Minuten alles erzählt wird... einzigartig. (Ganz ehrlich: Ich bekomme auch beim hundersten Mal anschauen noch Gänsehaut bei dieser Szene.) Und auch der Cast von Sister Act verspricht eine Plazierung in den Top Ten. Jede einzelne Nonne hätte besser nicht besetzt werden können. Zudem haben wir mit Harvey Keitel als fiesem Las Vegas Gauner eine geradezu perfekte Besetzung der wichtigsten Nebenrolle. Veredelt wird dieser Handlungsstrang noch durch Keitels kongenialem Handlager-Duo, das ganz in der Hollywood-Tradition der dümmlichen Gangster-Duos steht. Dass der gute Cop neben Schwester Whoopi der einzige Schwarze ist, passt gut ins Bild, so gut, wie die schwarz/weißen Kleidchen der Nonnen. Die permanente Differenz zwischen dem Leben der Gläubigen und dem Real-Life wird folgerichtig in der Endszene, als eine ganze Schar an Nonnen im Casino herumwuselt, auf unschlagbar amüsante Weise verdeutlicht. Und auch wir fragen uns am Ende des Films: Was zählt wirklich im Leben? Sister Act: ein heißer Kanditat auf Platz 1. Die einzige Frage lautet: Ist Sister Act handwerklich nicht tatsächlich zu gut gemacht um überhaupt noch als schlechter Film durchzugehen? (Wir werden dies beim Stand von 12 Filmen nocheinmal zur Diskussion stellen müssen.)


Der Womanizer - Die Nacht der Exfreundinnen: Auch hier wird wieder wunderbar postmodern zusammengewürfelt - diesmal in tatsächlich erstaunlicher Kombination: Das Genre Romantic Comedy (aka RomCom, inclusive Ex-Girlfriend und Hochzeitsmovie) trifft auf den Charles Dickens Klassiker A Christmas Carol, der seine einhunderttausendste, aber eindeutig beste Verfilmung erfährt. (Der Protagonist bekommt Besuch von den Geistern der Vergangenheit, der Gegenwart und der Zukunft) Wir haben es im Womanizer zu meiner allergrößten Freude also auch mit einem Zeitreise-Film zu tun. Appropos Zeit: Bewundernswert ist dieser Film in unserer Liste allein schon wegen seinem Erscheinungsjahr (2009): Während die späten 80er und frühen 90er als die Hochblüte des guten schlechten Films gesehen werden können, verirrt sich heute kaum mehr ein Vertreter unseres geliebten Untersuchungsgegenstandes in die Kinos. Der Womanizer schafft es allerdings, die einhundertmillionste RomCom, das achtmilliardste Hochzeitsmovie und die wie gesagt 100.000ste Christmas-Carol-Verfilmung zu sein und trotzdem noch von vorn bis hinten zu unterhalten - ohne allerdings mit einem seiner Genres zu brechen. So herzzerreissend unkorrekt wie der Womanizer war in Hollywood schon lange keiner mehr: Der Grad an Sexismus, den Protagonist Connor an den Tag legt, ist tatsächlich positiv überraschend. Denn nichts anders, als ein bissiges (wenn auch trotzdem dümmliches) Kommentar auf die scheinbar aufgeklärten, aber letztdenendes zum totkotzen konservativen Lover der zeitgenössischen, prüden RomComs, ist dieser Protagonist. Gleich zu Beginn macht der polygame Connor mit drei seiner Girlfriends Schluß, und zwar per Sykpe-Konferenzschaltung mit allen drei gleichzeitig - um Zeit zu sparen, weil im Hintergrund schon das nächste Model auf der Castingcouch gevögelt werden will. Herrlich, dieses Niveau! Und noch herrlicher, dass das wirklich witzig ist! Aber es wäre ja nicht ein schlechter Film, wenn auch diese Figur nicht zur Vernunft und also zur wahren (monogamen) Liebe gebracht würde. Connor bereut sein lasterhaftes Verhalten, und wenn bei Dickens die Armen mit Essen beschenkt werden, so werden es hier am Ende die Frauen mit Liebe, womit der Film den Sexismus seines Protagonisten ganz in Hollywood Manier noch zehnfach übertrifft. Denn im Womanizer läuft alles genau so, wie es laufen muss. Aber warum auch immer: Schon lange nicht mehr waren wir so glücklich, wenn sich am Ende das heterosexuelle Paar endlich, endlich findet. In Ewigkeit Amen.

  • Dialog an der Bar:
    Brautjungfer: Über was hast du dich den mit der Brautmutter so angeregt unterhalten?
    Connor: Über Gelegenheitssex. Welche Stellung nimmst du denn bei diesem interessanten Thema ein?
    Brautjungfer: Oben... äh ich meine, ich bin dafür.
    Connor: Approps, ich hab die Gesellschaft aller Brautjungfern genossen, bis auf deine. Ich hoffe diese Ungerechtigkeit kann man aus der Welt schaffen. Hoppel doch schon mal auf mein Zimmer, setz Wasser auf, hol die Hühnerkralle aus meinem Koffer, mach ein paar leichte Dehnübungen, in fünf Minuten bin ich oben. (Brautjungfer ab)
    Connor (zum Kellner): Ja so läuft das mein Sohn, so läuft das.
    Kellner: Läuft das mit Jungs auch?
    Connor: Ja höchstwahrscheinlich.

finally

um 06:00 uhr morgens... 2013-05-26-05-55-18

...habe ich dann endlich...
bayern-finale-2


...den anderen bayern fan getroffen

2013-05-26-05-55-27

aus dem archiv und aktuellem anlass

mein text zum champions league finale 2012 (ausgerechnet schweinsteiger!)

101 Listen #40: Hottest Game Of Thrones Characters

15 Bronn (Jerome Flynn)
14 Doreah (Roxanne McKee)
13 Jaime Lannister (Stefan Abermann)
12 Jaqen H'ghar (Tom Wlaschiha)
11 Jon Snow (Kit Harington)
10 Missandei (Nathalie Emmanuel)
9 Loras Tyrell (Finn Jones)
8 Osha (Natalia Tena)
7 Tyrion Lannister (Peter Dinklage)
6 Cersei Lannister (Lena Headey)
5 Khal Drogo (Jason Momoa)
4 Daenerys Targaryen (Emelie Clarke)
3 Margary Tyrell (Natalie Dormer)
2 Renly Baratheon (Gethin Anthony)
1 Ygritte (Rose Leslie)

---------
In Real Life
5 Nathalie Emmanuel (Missandei)
4 Finn Jones (Loras Tyrell)
3 Gethin Anthony (Renly Baratheon)
2 Natalia Tena (Osha)
1 Rose Leslie (Ygritte)

indigenes düsseldorf

geträumt: wir treten beim stromboli songcontest für das land indigenes düsseldorf an. unser song: treu wie ein hund.

lieblingslieber mai

1. thank you for beeing a friend
2. dont think twice
3. fascination
4. everything i do (i do it for you)
5. black diamond

leistung und vergnügen

Franz-Xaver Franz Drama-Queen

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Lebensmensch - 2024-10-29 15:57
2016 / 5
... berlin berlin berlin. vom flughafen direkt in...
Lebensmensch - 2024-02-27 10:35

and i quote

"Mit Honig auf dem Kopf tue ich natürlich etwas, was mit denken zu tun hat." Joseph Beuys

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