Gemeinsame Freizeit

Sie sind wohlhabend und möchten für sich und andere etwas Gutes tun? Lebendige, positive Arztfamilie mit Kultur und ohne Schnickschnack wünscht sich eine sorgenfreie Zukunft - nicht das große Geld! Wir bieten u.a.: Einfühlsamkeit, Fürsorge, Zuverlässigkeit, Lebensfreude, eine intakte Familie.
(Kontaktanzeige, ZEIT Magazin, 10.03.2011)

Authentisch aber nicht autobiographisch.

Warten auf Super-GAU

Lässt es sich auf etwas warten, von dem man hofft, dass es nicht eintritt?

Immer am Ball
Und was soll man davon halten, dass der WDR2 in der traditionellen Samstagnachmittag Fußballübertragung "Liga live" seinen Hörern mehrmals versichert, sie über die Entwicklungen in Japan am Laufenden zu halten? Gehört es sich, nicht einfach so weiter zu machen, als ob nichts geschehen wäre? Muss man seinen Hörern klarmachen, Leute: momentan gibt es Wichtigeres als Fußball? Oder aber ist es gerade die besonders perfide Form einer erschütterungssüchtigen Katastrophenberichterstattung, die sich in Dinge einschleicht, die sie nichts angehen? Oder geht uns Japan alle an und wir haben eben nicht das Recht darauf, heute einfach nur Fußball zu hören, ohne den Weltschrecken im Nacken? Ist es scheinheilig, oder Kennzeichen einer solidarischen Globalgesellschaft? Ist das im Plauderton beheimatete Nebeneinander von Abstiegskampf und Super-GAU, eine Perversion, oder aber eine ehrlichere Form, mit den Dingen der Welt umzugehen, als es die Betroffenheitsgottesdienste auf der anderen Seite der Medaille tun? Besteht der Skandal darin, für die völlig unterschiedlichen Phänomene Bundesliga und Natur-, Atomkatastrophe, den beinahe selben Tonfall anzuschlagen? Ist die Form der Liveberichterstattung nicht immer an den Schauder des Ungewissen und Spektakulären gebunden? Übertragt sich die Spannung, das Mitfiebern auf ein weiteres Bayern Tor, oder den erhofften Ausgleich des BVBs, auf die Rezeption der Katastrophe? Und was bewegt mich letztlich mehr? Nicht immer das, was mir vertrauter ist?
In der Warteschleife
Es gibt ja die verschiedensten Arten von Promi-Toden. Der zu erwartende, alte Promis heim-holende, bekommt am wenigsten Titelseite. Dann gibt es die plötzlichen: Jackson und Haider, oft Unfalltode. Und dann gibt es die sich abzeichnenden: Etwa nach einem Attentat, dessen Kugeln nicht sofort tödlich wirken, oder beim altersbedingten Dahinsiechen, siehe Papst oder Arafat. Jede dieser Todesarten hat für den aufregungsabhängigen Medienkonsumenten seinen eigenen Reiz. Der Schock vs das Mitfiebern. Das Erdbeben in Japan, gibt uns beides. Das ist das Schauderliche daran (hinsichtlich der Medienberichterstattung - nichts anderes kann ich über diese Katastrophe erfahren, und am wenigsten die Katastrophe selbst.)
Kaum waren die Nachrichten über Erdbeben und Tsunami eingetroffen, wurden sie von der noch spektakuläreren Meldung des drohenden Super-GAUs aus den obersten Schlagzeilen gejagt: Platz da! Nicht was ist und was war, sondern was sein könnte, findet die größte Aufmerksamkeit. Jede Zeitung berichtet im Internet LIVE von den Ereignissen. Auch das ist neu. Das – wie soll man es nennen? perverse, zynische, logische oder gar nicht so aufregende – Wasauchimmer daran ist eben, dass wir, die wir live dabei sind, in die Warteschleife gepackt werden, noch dazu in die zweite Reihe (die Informationslage könnte ja wahrlich besser sein, böse japanische Regierung), in der man sich ganz besonders hoch streckt, auf den Zehenspitzen wackelnd, in noch größerer Erwartung, ES ZU SEHEN, das Objekt klein a Super GAU. Niemand will es! Niemand! Aber dieses Warten! Da muss man sich die Zeit vertreiben, mit den ansteigenden Opferzahlen, aber auch die nehmen kein Ende! Und kann man überhaupt auf etwas warten, von dem man hofft, dass es nicht eintritt? Ist es tatsächlich die Erleichterung die uns befällt, angesichts der Entwarnung, oder doch die Enttäuschung, die uns beschleicht? Muss man sich Estragon und Wladimir als glückliche Menschen vorstellen, weil Godot nicht kommt? Nie im Leben! Wir warten ja nicht auf die Entwarnung, das haben wir nicht gelernt. Das gibt’s nur im echten Leben, nicht aber im Fernsehen; entschuldigung, diese plumpe Feststellung, aber ich kann nichts dafür. (Es ist eben alles so blöd und ich auch für das noch zu dumm! Und alles was man sagt, ist immer zynisch und immer irgendwo peinlich, weil das was passiert, so grausig und sinnlos ist und sich jedes Kommentar aus der Bequemlichkeitszone... wie auch immer liest.)

Der Schein-Schreier

Wenn die folgende Nachricht stimmt, sorgt eine fußballerische Befehlsverweigerung derzeit für exaltierten Smalltalk. In einem Artikel über Bösewichtstrainer Jose Mourinho berichtet die SZ:

"Auch der Mannschaftsbetreuer, der einstige Profi Chendo, soll mit Mourinho mehrmals aneinandergeraten sein; den Auftrag Mourinhos, beim vierten Schiedsrichter wegen jeder Kleinigkeit zu protestieren, führte er nur widerwillig aus. Statt den vierten Offiziellen in den Senkel zu stellen, schauspielere er immer nur, berichtete El Pais. Er brülle sie zwar mit zornigem Blick an, aber nur, um sinnlose Sachen zu fragen. Zum Beispiel: "Wie spät ist es auf deiner Uhr?" Oder: "Hat heute (das Kaufhaus) El Corte Inglés geöffnet?" Mourinhos Auftrag ist ihm peinlich.

Dass es sich hierbei jedoch nicht um einen Einzelfall handelt, beweist übrigens folgede Konversation zwischen Uli Hoeneß und Andi Brehme
http://www.youtube.com/watch?v=4Z9ZwEzlgMA&feature=related

good news

Heute wollen wir nur über die guten Dinge sprechen und was gibt es schöneres, als eine Liste?
Daher also ein Best Of dieser Tage

Platz 1: Der Hundewurfstab
Leider heisst der Hundewurfstab gar nicht so schön, wie hier von mir behauptet. Auf mczoo.de ohne jede Ästhetik und frostig bürokratiepragmatisch "Karlie Tennis Launcher Shift" gennant, findet sich bei amazon (hier kann das de weggelassen werden) zumindest etwas mehr Tierische Liebe: "Ball-Wurfgerät fürs Hundespiel 'Hol' das Stöcken'" wird des Menschen zweitbester Freund und bester Helfer hier genannt, nicht ohne freilich die etwas patscherte Paradoxie "Ball-Wurfgerät für hol das Stöckchen." zu vermeiden. Der Hundewurfstab jedenfalls ist wahrlich eine Sternstunde menschlichen Erfindungsgeistes und wird als solche unbestritten auf Platz Eins der Best Of dieser Tage Liste gehievt. Was aber ist und kann dieser Allzweckwunderwuzzi eigentlich? Die alpenländische Mehrheit der Leserinnenschaft dieses Blogs wird, so sich nicht die seit jeher bestehende Verzögerung der Etablierung cooler Dinge im Alpenraum gegenüber immer einen Schritt vorausseiender urbaner Epizentren des großen Bruders Deutschland oder gar des reichen Onkels Amerikas in Luft aufgelöst hat, noch nie in seinem oder ihrem Leben einen solchen Hundewurfstab zu Gesicht bekommen haben. Die Meinige und ich haben jedenfalls die größten Augen gemacht, als wir im Kölner Stadtwald zahlreiche Hundebesitzerinnen und Sitzer wie selbstverständlich mit ihren Hundewurfstäben hantierend erblickt haben. Mit dem HWSt schnappt sich der Hundebesitzer das Hundespielzeug Tennisball vom Boden und wirft denselben in hohen Bogen von sich, was der Hund bekanntlich nicht einfach so auf sich sitzen lässt. Der Hundewurfstab erinnert im ersten Moment an seine hässliche Schwester, die Müllzange. Diese wird von sich grausenden Müllmännern verwendet und zwar aus zweierlei Gründen: 1. Um sich die Hände nicht schmutzig zu machen und 2. um die ohnehin belasteten Bandscheiben nicht weiter zu malträtieren. Eben jene Eigenschaften haben wir dem Hundewurfstab auch zugeschrieben, was soweit auch ganz richtig ist. Nun aber wurden wir von einer Besucherin aus Wien, wo sich der HWSt offensichtlich bereits auszubreiten beginnt, darauf hingewiesen, dass besagtes Hilfsmittel nicht nur dem geschonten Herrchen, sondern auch dem lieben Tierchen zu Gute kommt. Ein von einem HWst geworfener Tennisball kann nämlich weitaus größere Distanzen, als ein von normaler Menschenhand geworfener Tennisball zurücklegen und bereitet dem Tier folglich viel mehr Freude, die ja exponentiell zu der zu bewältigenden Strecke steigt. Das eben verleiht dem Hundewurfwstab seine Menschlichkeit: Es ist eben nicht nur zum Zwecke des sauberen und faulen Menschen, sondern zum Wohle und zur Gesundheit unserer Hündinnen und Hunde. Ganz zu schweigen, von den vielen anderen Einsatzmöglichkeiten eines solchen Hundewurfstabes, die herauszufinden ich jedoch dem Leser überlassen möchte.

Platz 2: Kölner Jecke
Heute ist Weiberfasnacht (bei uns Unsiniger Donnerstag), der Start der heißen Karnevalsphase in Kölle. Eine ethnologische Studie ergab folgende Verkleidungsvorlieben. Die Klassiker: Cowboy, Pirat, Sträfling, Polizist und Nonne (in maskulienen Gruppen auftretend) sind all-time-favourites. Ähnlich verhält es sich mit Tierverkleidungen, die überwiegend durch pelzige Ganzkörperkostüme zur Schau gestellt werden. Most viewed: Bienen, Hasen, Katzen, Tiger und zwei Kängurus. Weitere beliebte Sujets entnehmen die Närrinen und Narren der Unterhaltungsidustrie. Überaus beliebt scheinen dabei die Ghostbusters zu sein, dargestellt von 2 oder mehr jungen Jecke. Ebenfalls mehrmals zu sehen: Super Marios (teilweise mit Luigi), Lara Croft, Top Gun Piloten und ein Hellboy. Nur mehr geringe Anziehungskraft scheinen alterwürdige Kostüme wie Koch, Indianer oder Ritter auf die junge Generation auszuüben. Bestes Kostüm des Tages jedoch lieferte ein junger Mann, der überaus gelungen nachempfunden als Dr. Guttenberg ging, mit einer Guttenberg-Tastatur ausgestattet, deren einzige verbliebene Tasten da waren: Strg, A, C und V.

Womit wir bei Platz 3: Die Guttenberg Schlagzeile wären.
Was hat uns dieser Skandal doch nur alles gegeben! Da konnte sich mal wirklich jeder empören: Die Wissenschaftler sahen ihre Glaubwürdigkeit in Gefahr, die Fleissigen und Ehrlichen empörten sich über die Hochstapler, die Arbeiter empörten sich über die ach so wichtigen Intellektuellen und so gut wie jeder zurechnungsfähige Mensch, empörte sich über die unvergleichbare Kampagne der Bild. Schönes war darin zu lesen. Etwa ein Leserbrief: "Ich bin ein Arbeiter und von da her interessiere ich mich sowieso nicht für Doktorarbeiten." Tief blicken lässt auch die Wortschöpfung eines anderen Intellektuellenhassers: "Guttenbergs Gegener sind Fußnotenzähler", stellt Bruno Mellinger unter dem Titel "Einig Volk von Neidhammeln" fest. Ob Drohung oder gut gemeinter Rat, ist bei Georg Weiß per E-Mail nicht sicher: "Wer Guttenberg diskriminiert, schadet sich selbst." Denkste!
Unbestrittener Sieger im Kampf um den Guttenbergschen Linguistikpreis, ist aber einmal mehr der brillante Kölner Express, der am Tag nach dem Rücktritt titelte: "Der kommt wieder!"
P.S.: Was eigentlich soll man von der taz halten? Ist dieses Käseblatt eigentlich offiziell schon Boulevard oder immer noch fälschlicherweise unter dem Genre linksliberales Qualitätsblatt vermarktet? Mit der Schlagzeile "Guttenberg schneller als Gaddafi" konkurieren sie jedenfalls zweifelsohne mit den Bild-Geschmaklosigkeiten und sehen zugleich gegen den unverschämten Humor des unterschubladischen Kölner Express blass aus. Außerdem ist der Spruch ein billiger Klau vom Gottschalk Kommentar, der sich im Rücktrittsrennen Mubarak knapp geschlagen gab. Das nur am Rande.

import export

zum zweiten mal ulrich seidls import export gesehen und wirklich in aller tiefe meiner seele hingerissen. das ist einfach das beste für mich und ich möchte es jedem sagen! vom ersten augenblick an, war er der größte für mich, das war vor zehn jahren und ich sechzehn. der einzige held meiner jugend, der übrig geblieben ist und alle wissenschaft, alle theorie und alle neubewertungen überlebt hat. (das wahre genie von ric flair, entdeckte ich erst spät, der wäre sonst auch zu nennen).
ich freue mich so über die brillante machart der seidl filme, dass mich der brutale inhalt kaum mehr schockt. das ist mir heute aufgefallen und ich weiß nicht, was ich davon halten soll. ich war nach der lektüre richtiggehend vergnügt, weil so gut gefallen. aber es liegt vielleicht auch daran, dass import export sein herzlichster, wie soll man sagen, "wärmster" film ist. die letzte szene von olga, als sie mit ihren putzfrau-kolleginnen bei einer kaffepause zusammensitzt und alle lachen, trägt etwas so liebevolles in sich, ohne jeden kitsch und ohne jede sozialromantik und ohne jede ironie, das ist schlicht umwerfend. niemandem sonst hat seidl je einen so erträglichen schluß gegönnt, wie olga.
eine genauso schöne szene, wie jene in hundstage, als die wirtschafterin des alten mannes (der auch in import export spielt) sich ins bad sperrt um heimlich eine zigarette zu rauchen. dieses bild erzählt so vieles auf einmal, unterdrückung, protest, selbstbestimmung, wahrheit, lüge, vergnügen, belohnung, treue, geschlechterrollen... und ist die kräftigste, schönste und fürchterlichste gegennarration zu allen alles vernichtenden wahrheitsmaschinen. auch, weil sie selbst eine wahrheit sein will.

Vokabeln der Liebe

Nach Tagen der Fassungslosigkeit, doch noch ein kleiner Tribut an den großen toten Peter Alexander. Einen kleinen Schlager, lieber Peter, hab ich für Dich getextet, vielleicht fällt Dir dort oben ja mal eine Melodei dazu ein. Wir sehen uns wieder!


Vokabeln der Liebe

Ich war niemals gut in Latein
Das Griechische war auch nie Mein
In bella Italia versteh ich nur Spanisch
für mich klingt alles Fremde wie Japanisch
Doch eine Sprache spreche ich in jedem Land
die Sprache des Herzens, braucht keinen Verstand

Vokabeln der Liebe
die spricht jede Frau
Je t'aim, I love you, Ich liebe dich
My Darling, das verstehst du genau
Je t'aim, I love you, Ich liebe dich
My Darling, das weißt du genau

Der rote Iwan mit Hammer und Sichel
ist nicht zum Scherzen aufgelegt
doch ein Kuss wonnetrunkener Lippen
ist etwas, das der Iwan auch versteht
Der harte Cowboy, der wilde Indianer
sind wie Nacht und sind wie Tag
jedoch ein Blick schöner Frauen Augen
ist etwas, das jeder Mann mag.

Vokabeln der Liebe
die spricht jede Frau
Je t'aim, I love you, Ich liebe dich
My Darling, das verstehst du genau
Je t'aim, I love you, Ich liebe dich
My Darling, das weißt du genau

Drum lege weg, mein Mädchen, die Vokabeln
aus der Schule, ach da hauen wir ab
Komm zu mir, in die Schule des Lebens
dort sind Kuscheln und Küssen Hauptfach
komm zu mir, in die Schule des Lebens
dort sind Kuscheln und Küssen Hauptfach

Vokabeln der Liebe
die spricht jede Frau
Je t'aim, I love you, Ich liebe dich
My Darling, das verstehst du genau
Je t'aim, I love you, Ich liebe dich
My Darling, das weißt du genau

Hurt oder My swedish Friends

Der gebürtige Malteser und ehemalige Fußballprofi Shaun Astarita, wir treffen ihn bei seinem Besuch im Wiener Zoo Schönbrunn, staunt beim Eintritt in das Reptilienhaus nicht schlecht, als er die dortigen Aquarien erblickt: Na Wohnsinn! Diese großen Aquarien, so groß wie ein Tor, denkt Astarita, da möchte man gerne hineinschießen! Alles würde dann herausfließen. Rein mit dem Ball und raus mit allem Anderen! Alles muss immer hineingehen, ab durch die Mitte! Hinten und vorne muss alles immer hineingehen, so wie auch alles hinten und vorne wieder herauskommt. Das ist die Natur, weiß Astarita. Einen Ball, einen Ball will er haben. Das gäbe ein lautes TschaggBum, wenn ich die Scheibe von dem riesigen Aquarium da kaputt schießen dürfte. Ja, wir wissen, beim Astarita ist das was anderes, als wenn das ein Lausbub oder ein anderer Ausländer tut. Immer mit dem Kontext im Augenwinkel denken! Aber die wissen gar nicht, wen sie vor sich haben! Beim 1. Simmeringer SC hat er dabei sogar gespielt! Quasi hier um die Ecke! Das waren aber doch ganz andere Zeiten damals, und es war nicht alles schlechter. Ach, ist das schon wieder lange her. Oder: Ach, ist das schon wieder so lange her? Heute ist alles anders. Das weiß auch Astarita. Der gebürtige Malteser denkt daran, dass er vor dem Computer immer öfter die Hose auszieht und die Unterhose auszieht. Wenn er nicht aufpasst, dann sind da die braunen Streifen auf dem Polster. Dagegen weiß er sich aber auch nicht zu helfen. Die Haushälterin darf nur nichts davon erfahren! Das Polster ist aber am Stuhl festgebunden, das Polster ist weiß! Er ruft an: Kommen Sie morgen nicht. Bitte, hätte er fast gesagt, aber so dumm ist er nun auch wieder nicht. Nein, nein. Ihm wird schon etwas einfallen... oder Shaun? Aber natürlich! Frau Haushälterin. Ich muss nach Österreich, ich wurde eingeladen. Sie wissen, ich habe drei Jahre lang beim 1. Simmeringer SC gespielt! Die Bilder aus dieser Zeit hängen ja bei mir an der Wand, sie kennen diese Bilder, nicht wahr? Ich nehme doch an, sie sehen sich, was sie abzustauben haben, auch an. Man kann das Notwendige oft mit dem Nützlichen verbinden. Wien, die Hauptstadt, diese berühmte Stadt. So viel Geschichte und Tradition. Verständlich, dass man da immer wieder mal eingeladen wird, das ist nun mal im Fußball so! Ich kann unmöglich sagen, wann ich jemals wiederkommen werde und rufe dann an. Auf Wiederhören! Da ist er jetzt nicht unstolz auf sich. Der hab ichs gegeben, denkt Astarita, die wird sich hüten, hier jemals wieder rumzuschnüffeln. Bravo, Bravo! Und nun: Stille. - Möchte man glauben. Aber anstatt dass da nun Stille war, war da diese Musik im Radio (im Radio?), diese verteufelte Musik, die einem nahezu alles weißmachen kann. Hat der Shaun etwa absichtlich die Stereoanlage laufen lassen. Shaun? Er dreht sich. Hier haben wir es nämlich mit einem ganz besonders schönen Lied zu tun, das der ehemalige Fußballprofi schon oft gehört hat. Auch das mag der Astarita, mal abschalten und einfach nur zuhören. Er hat auch Gefühle, schon im Fußball war das so. Ein Mittelfeldspieler, ein echter 10er (ein Ballzauberer!). Astarita setzt sich erst gar nicht. Auch zieht er seine Hose nicht wieder an. Er schließt die Augen, er dreht sich gaanz langsam im Kreis, im Rhythmus der Musik nämlich und singt mit (what have I become / my swedish friend) er breitet die Arme aus, wie Jesus, denkt bltzschnell über sein Leben nach, alles in einem Moment gebündelt und er beschließt (everyone I know / goes away / in the end): Ich fahre. Verdammt nochmal, ich fahre. Man kann das Notwendige oft mit dem Nützlichen verbinden.
Wien, wir kommen! Dada-Dadadada! Wien, wir kommen! Dada-Dadadada! Umso näher er der österr. Bundeshauptstadt, der Stadt mit der Geschichte, gekommen ist, umso öfter und im Tackt mitwippender hat er sich selber angefeuert. Aber wer beschreibt erst seine Freude, als er, am Flughafen gelandet, die ersten Schritte tat, auf heimischen Boden, hätte er fast gesagt. Hat er aber nicht. Aber gedacht hat er es sich. Und außerdem: Hier hört mich ja keiner. Hier bin ich Mensch. Ihr könnt mich mal, ihr scheiß Malteser, ach wie ich dieses Land hasse. Aber das tut ihm jetzt auch schon wieder leid. Das war eben diese erste Euphorie, Sie wissen ja. Man tut da Dinge, die man im Nachhinein wieder bereut, wir Fußballer können Ihnen ein Lied davon singen. Wir können aber auch noch ganz andere Lieder singen, ich muss ihnen schließlich nichts über das fruchtbare Verhältnis vom Musik und dem Ballsport im Allgemeinen erzählen. Aber schauen wir uns doch lieber einmal die Fische an! Die sind aber bunt, so schöne Farben!, die hier sind jedoch ganz langweilig, die sind hässlich, so ein fettes Maul, so ein Sau-Maul, was will er damit, oh, hier ein ganz großer und was ist das? Piranhas! Oh mein Gott! Astarita hüpft von einem Bein auf das Andere. Piranhas. Ja, die kenne ich wohl. Das sind die Killerfische. Was löst das bei Ihnen aus? So ein Gefühl von Vertrautheit, von Heimat. Nein. Das war die falsche Antwort. Was löst das bei Ihnen aus? Angst natürlich. Ich bin ja nicht krank! Nein, schnell weg von diesen Mördertieren. Von diesen gemeinen Mördertieren wohlgemerkt, denn es gibt ja noch ganz andere Mördertiere. Die majestätischen. Sie wissen was ich meine. Ja richtig. Der Löwe. Den Löwen hab ich gemeint. Der schöne Löwe. Der König der Tiere. Der tötet mit Sinn dahinter, nicht aus Bosheit wie diese Fische. Der kann auch mal ein Spiel alleine entscheiden, der Löwe, nicht so wie diese Gruppentiere. Das war mir auch immer wichtig, denkt Astarita, die Selbstverantwortung, grad im Spiel, wo ich noch immer sag, es sind letztlich die individuellen Unterschiede. Im Grunde kann man immer alles auf einen Nenner bringen.
Jetzt, wo ich das Reptilienhaus hinter mir habe, sehe ich keine Zukunft mehr für mich. Aber geh! Das hab ich jetzt auch wieder nicht so gemeint. Es is nur... manchmal da befällt mich so ein Gefühl, da möcht ich dann aus allem raus. Wollen Sie darüber reden? Ja. Im Grunde bin ich mit meiner Leistung zufrieden, nur das Ergebnis passt halt nicht. Sie müssen nur fest an sich glauben. Na Wohnsinn, die Giraffen! Das sind ja auch so blöde Viecher im Grunde. Ich bin aber zufrieden. Was ist jetzt wohl mit dem Polster? Mit den braunen Streifen, da kann ich nie wieder zurück. Die Giraffe ist ja ein Vegetarier und nichts gegen meinen Löwen. Ich bin aber auch für die Artenvielfalt. Ich ruf die Dings an, die Frau Haushälterin. Nein! Bist du verrückt? Das tust nicht. Die scheißen da einfach auf den Boden in ihrem Käfig, die ganzen Tiere. Der ehemalige Fußballprofi denkt immer daran, was gewesen wäre, wenn sich einer von den anderen einmal in die Hose geschissen hätte, mitten im Spiel, oder beim Elfmeterschießen. Beim Elfmeterschießen hätte ich dem Torwart gerne eines hineingeschossen, während er die ganze warme Scheiße in der Hose gehabt hätte und nicht nur ich. Da beißt der Astarita jetzt ganz fest seine kleinen Zähne zusammen und klatscht in die Hände. Immer mit der Gaga in der Hose. Ich gehe wieder ins Reptilienhaus. Oder nach Hause. Ins Hotel und dann hinauf zum 1. Simmaringer SC, zum Sportplatz. Ich gehe zum Sportplatz und lasse mich feiern. Und dann kaufe ich mir ein Aquarium. Vielleicht kann mir das dann die braunen Streifen verdecken.
Gott im Himmel, lass mich nie mehr zurück kehren.

[erste, unvollständige aber vielleicht letzte endgültige fassung]

Donauwalzer II

Der Donauwalzer in allen Facetten
Kapitel Zwei: Zahnarzt.



Wie lang wird denn das noch dauern? Seit einer Stund sitz ich schon da. Soll ich noch mal das Kirchenblattel lesen? Herrgott, das hat jetzt diese alte Frau. Was der wohl fehlt? Hat sicher schon die Dritten und stiehlt Notfällen wie mir die Zeit. Nur gut, dass ich vorher dran bin! … Ein bisserl Angst hab ich schon. Ich hoff nur, dass die Spritzn gut wirkt. Nur keine Schmerzen will ich haben, der Rest ist mir eins. Am liebsten hätt ich gleich zwei Spritzn, aber da trau ich mich nicht fragen. Die lacht mich noch aus, die Ärztin, die Frau Doktor. An Mann hab ich nicht gfunden, so auf die Schnelle. Man muss nehmen, was kommt, sag ich immer. Nur komisch, dass die so kurzfristig an Termin frei gehabt hat, das beweist, dass zu der keiner kommen will. Nur die Alte da, die weiß aber nicht mehr was sie tut und ich armer Depp. Aber es ist ein Notfall! Ein Not-Fall! Hauptsach, die nimmt mir die Schmerzen, eine Korrektur lass ich dann beim Dr. Sulzner machen.
Endlich.
Die sagt kein Wort, die Frau Doktor, macht den Mund nicht auf. Würd ich auch nicht, wenn ich könnt. Auch die Assistentin redet nichts. Die darf nicht, weil sie nur Unsinn redet. Für jedes Wort das sie sagt, bekommt sie von der Chefin nach Dienstschluss eine geknallt. Wenn sie selbst Zahnärztin werden will, geschieht ihrs nur recht und wenn nicht, dann auch. So wie die mit dem Schlauch herumfuhrwerkt... Jesus Maria und Josef. Die saugt mir ja tatsächlich noch den letzten Tropfen Spucke aus der Goschn, wie ein Vampir. An was die jetzt wohl denkt? Vielleicht stellt sie sich mich grad nackt vor, da in dem Stuhl und womöglich noch anbunden, dass ich mich nicht wehren kann. Das würd dir gefallen, gell? Aber so schnell schießen die Komantschen nicht, wie der Assinger sagen würd. Schad, dass der sich so mit dem Maier gestritten hat, das mag ich nicht. Grad jetzt wärs so wichtig. Jetzt reiß doch den Schlauch nicht so herum, du Schlampn! Da muss ich noch kotzen. Ich hab eh schon so ein ungutes Gefühl im Hals. Oje, jetzt stoßts mir schon ein bisserl auf, gleich schluck ich’s wieder. Besser. Na das wär ja eine Katastrophe, wenn ich denen da alles vollspeiben tät. Vor Schreck lässt die Zähnärztin dann noch den Bohrer los und der reißt mir die Wangen auf, während ich an meiner Kotze erstick. Die Assistentin wär ja zu blöd um einzugreifen. Die würd sich grausen und davon laufen. Und die Ärztin hätt womöglich mehr Sorg um ihren Bohrer, als um mich. Soweit darf ich’s nicht kommen lassen. Ich schließ einfach die Augen und denk an was Schönes. An eine schöne Melodie, die soll mich mitnehmen, auf eine grüne Wiese. Der Donauwalzer! Ich denk an den Donauwalzer, das ist so eine feine Melodie, dass einem das Speiben war nicht passieren kann. Ram-tatam-tam-tam ram-tatatam und ramtamtam. Ich hab mir, als ich noch jung war, vorgenommen, ein Jahr lang jeden Sonntag den Donauwalzer anzuhören, weil ich ihn in der Silvesternacht verpasst hab damals. Tam-tatatam... Obacht, ich darf nicht so mit dem Kopf wippen, sonst rutscht mir der ihr Schlauch in die Luftröhren und ich erstick zum Donauwalzer. Aber, das wär ja fast ein schöner Tod. Ein Wiener Tod. Oh du mein Wien. Der ist sicher eh schon einer weggestorben, an dem ihrem Sezierstuhl. Da kann sie der Leichen dann gleich die Goldzähn raussaugen, diese, diese, Au! Das hat wehgetan. Au, au, bitte nicht so fest, nicht bitte... Hilfe! Ich könnt ein Handzeichen geben... nein das trau ich mich nicht. Ich schau die Assistentin ganz hilfesuchend an. So. Die Augen ganz weit auf, so ist gut. Hallo. Haalloo! Es tut weh! Die schaut nicht her. Nicht in meine Augen. Ja reden kann ich so nicht, du Kalb! Mein Gott! Da muss ich jetzt durch. Alfred, sei stark! Fredi, wie die Doris sagen würd. Ach die Doris... Der Donauwalzer! Wo war ich? Ich fang nochmal am Anfang an, bei den zierlichen Geigen. Zierlche Geigen, wie schön ich reden kann, wenn ich will. Wenn ich könnte! Oh, denen könnte ich schöne Sachen sagen, den Beiden, das hören die in ihrer Praxis gar zu selten. Ich werd was ganz Schönes sagen, wenn die fertig sind. Dann hab ich so eine saubere Goschn, da sollen dann auch nur die schönsten Worte herauskullern. Ich sag was, wo die sich denken: „So einen Gast haben wir selten.“ Jawohl, Gast werden sie sagen, nicht Patient. Oder junger Herr, das wäre korrekt. „Das war aber ein feiner junger Herr.“ Aber dafür sind die zu gschert. Zum richtigen Arzt hats nicht gereicht, dann halt Zahndoktor. Alles nur wegen der Kohle. Ich werde sagen, wenn ich fertig bin: „Verehrte Fräuleins, das Vergnügen war ganz meinerseits, habe die Ehre.“ Na da werden sie dreinschauen, diese Weiber... Oh, oh oh! Da tuts ganz fest weh, ruhig bleiben, ruhig bleiben... dadadadadada.... Autsch! Nur ruhig Blut, Wiener Blut, Haha, Autsch! Herr im Himmel! Am Sonntag geh ich wieder einmal in die Kirchn, wenn ich das gut überstehe. Oder doch nicht. Glaubst ja selber nicht, Alfred, dass in die Kirchn gehst. Ich sag immer, zum rechten Glauben, brauch ich keine Kirchn. Nein, nein. Den Donauwalzer werd ich mir anhören, wenn ich daheim bin. Obwohl... was wär, wenn ich den Donauwalzer jetzt nie mehr hören kann, ohne an diese Folter da zu denken. So was solls ja geben, so eine Art Trauma. Oje oje! Daran hab ich gar nicht gedacht. Jetzt verleidet mir diese Arzthur noch den Strauß selig. Dabei kann die mit dem Strauß ja gar nichts anfangen, die mit ihrem Britpop! Von der Assistentin möcht ich gar nicht redn. Ich hab auch Angst, dass ich plötzlich einen Krampf bekomm, im Kiefer, und mein Mund ganz fest zubeißt, ohne, dass ich was dagegen tun könnte. Wenn ich in den Metallgriff von dem Bohrer da reinbeiße, na das wär grauslig. Na bitte garschen... da darf ich gar nicht dran denken. Donauwalzer! Nein halt, an den darf ich auch nicht mehr denken. Wenn ich in das Metalldings da reinbeiß, wegen meinem Krampf, dann bin ich mein restliches Leben lang behindert. Noch mehr Angst hab ich aber vor dem blind werden, na gut, das kann hier ja nicht passieren, also da müsste es schon saublöd hergehen. Aber so grundsätzlich. Blind sein, das wäre schrecklich. Das wär sogar für die Assistentin da schlimm, obwohl die sicher nichts fühlt. Aber ich bin eben sensibel. Ich mache mir eben Gedanken. Man muss immer aufpassen. Sekunden können oft über Leben und Tod entscheiden. Aber bitte, da bist dein Leben lang vorsichtig und dann bekommst du so eine Zahnärztin! Das ist ja der eigentliche Jammer im Leben, dass man letztlich immer den Zufällen ausgeliefert ist. Weil aber die Frauen heute schon überall ihre Finger im Spiel haben müssen, sogar in meiner Goschn! Nein jetzt beruhig dich Fredi, die kann ja auch nichts dafür. Es gibt auch gute Frauen.
Ich weiß noch, mein erstes Silvester mit der Tant Marie. In Bad Hall. Da haben wir getanzt, zum Donauwalzer getanzt um Mitternacht. Die Tant Marie hat mir ihren Busen so gegen das Gsicht drückt, gar nicht mehr loslassen wollt sie mich. Da muss ich heut noch dran denken. Ich weiß noch genau, wies grochen hat, wie eins von die Pferd. Und zum Abschied hat sie mir 20 Schilling in die Hand gebn und gsagt, „das ist dafür, dass du so schön zum Donauwalzer tanzen kannst.“ Im gleichen Jahr ist sie gestorben. Ach Gott, Tant Marie! Wie ich dich vermiss.
Was...? Ist schon aus? Ja das is fein. Ausspülen und spucken. So schlimm wars gar nicht. Jetzt wos vorbei ist. Die haben es wohl nur gut gemeint mit mir, die beiden. Gell Weibi, nur weils nix kannst, bist kein böser Mensch nicht. So wie ich.

spontanität vs bürokratie

besonderen umständen geschuldet ist folgendes problem: wie sind eigentlich diejenigen menschen zu bezeichnen, welche sich am 11. september aus den brennenden türmen in die tiefe hinab gestürzt haben? ist es richtig, hier von selbstmördern zu sprechen? was auf "moralischer" ebene lediglich ein spannendes beispiel ist, bekommt im bereich des versicherungswesens tatsächlich wirklichkeitskonstruierende relevanz (endlich wirklichkeit! gemeint ist aber die noch wirklichere wirklichkeit der geldtasche im gegensatz zu der weniger wirklichen wirklichkeit des guten gewissens). denn es hat es nach dem elften september anscheinend tatsächlich kontroversen darüber gegeben, ob nun eben suizid oder nicht, da dies versicherungstechnisch anders zu bewerten und die familie anders auszuzahlen sei.
was dabei dann rausgekommen ist, weiß ich aber nicht.

Publikumserfolg

Sie sind der Feind. Sie sind immer da. Und sie machen immer alles kaputt.
Sie machen Lärm, verstehen nichts, finden immer das Falsche gut und haben keine Ehrfurcht vor dem Wahrhaftigen. Sie applaudieren falsch, sie lachen zu viel. Sie sind von sich überzeugt. Sie machen den Mund auf! Sie stellen im Anschluss Fragen, welche keine sind. Sie sind schlecht gekleidet. Für sie ist Kunst ein Hobby. Sie gehen danach zurück in die Realität. Sie sind die stumpfe Erfüllung jeder Provokation. Keine Beleidigung kann sie treffen - man müsste sie schon prügeln.
Sie sind alle Anderen. Die, die immer auch noch da sind. Sie sind das Publikum.
In der Regel hassen wir uns. Ganz anders aber dieser Tage in einem Kölner Kino. Gesehen wurde Darron Aronofskys neuer, tatsächlich hochgelobter Balletthorrorthriller "Black Swan". Und entgegen jeder Regel, war dieser Film nicht trotz, sondern gerade nur wegen der Anderen im Saal erträglich. Warum? Ganz einfach, sie, ich darf sagen wir, haben gelacht! Aber wir haben nicht mit dem Film gelacht, sondern über ihn. Wir haben ihn ausgelacht. Gemeinsam. Die ganze Lächerlichkeit dieses unsinnigen Filmes, der sich peinlich penetrant ernst nimmt, wurde erkannt und man freute sich gegenseitig unheimlich darüber, dass man dabei nicht der Einzige war. Und so wurde dieser cineastische Schwindel entlarvt und umgemüntzt in ein warmes Gefühl des sich-verstanden-fühlens.
Tatsächlich habe ich hier offensichtlich gerade die Richtigen getroffen, ein Blick zu Kritik und Foren zeigt: Fast alle sind von „Black Swan“ begeistert. Wir aber haben uns gefunden. Wir aber waren zur richtigen Zeit am richtigen Ort. Es war Schicksal. Eine Sternstunde. Wir hätten eine facebook-Gruppe gründen sollen, um von nun an nur mehr gemeinsam ins Kino zu gehen. Ich werde euch vermissen. Ihr wart mein bestes Publikum.

Globalisierungsphänomen Wazi

Apropos Fußball: Das ist das Beste! Es gibt tatsächlich einen englischen und einen französischen wikipedia-Eintrag über Robert Wazinger, aber keinen deutschen. Was ist da los? Ich meine, der Mann hat nie außerhalb des Inntals gespielt! Aber da sieht man es wieder: Während das Ausland längst ihren wahren Wert erkannt hat, werden die größten Österreicher erst nach deren Tod (und Gott behüte) in ihrer Heimat entsprechend geehrt.
Robert Wazi Wazinger ist einer von ihnen.

kraft Thomas

Ein weiterer Grund dieser Tage ein FC Bayern Fan zu sein (ja, der FCB Fan wird von einem ständigen Rechtfertigungskomplex begleitet): Entgegen allen üblichen Konventionen wechselte van Gaal in der Saisonpause den Tormann aus und brachte statt dem alten Butt den jungen Kraft. Auch wenn Hans-Jörg "Niki the Ass" Butt mein erklärter Lieblingsspieler der Bayern ist, so kann ich mich über van Gaals Maßnahme nur begeistern. Butti Butt wurde ja nicht aufgrund mangelnder Leistungen ausgewechselt. Auch wenn Kraft um nichts schlechter ist, spielt die Leistung bei diesem Wechsel wohl nur eine untergeordnete Rolle. Tatsächlich steht diese Entscheidung für etwas ganz anderes, etwas Bayern untypisches: Es ist eine Kampfansage van Gaals an die Bemühungen des Bayern-Vorstandes, Manuel Neuer zu holen. Dass Neuer in der kommenden Saison nach München geht, wurde ja immer wahrscheinlicher. Wieder würden die Bayern einen der besten Spieler der BL in ihre eigenen Reihen holen, ein Markenzeichen der Bayern, das sie nicht gerade sympatisch macht. Nebenbei wäre der Neuer Transfer ohne Zweifel sauteuer, da muss wohl in Gomez-Verhältnissen in die Tasche gegriffen werden, also sagen wir so um die 30 Mio. Geld, das die Bayern lieber in einen Verteidiger oder Stürmer stecken sollten. Van Gaals Schachzug ist so genial, wie gewagt: Zwar spielen die Bayern nicht mehr um den Titel, wohl aber um einen CL-Platz, ganz abgesehen in eben dieser heurigen CL und im Pokal. Wenn van Gaal es mit Kraft versuchen will, dann aber jetzt. Wenn Kraft die Erwartungen nicht erfüllen wird, ist er im Sommer weg - das wäre er jedoch bei einem Neuer-Kauf auch. Wenn er aber gut spielt, und das hat er gegen Wolfsburg, dann hat van Gaal den Bayern einen Haufen Geld gespart, die Jugenarbeit genutzt und den Fans (die sich ja gegen den Neuer-Kauf wehren) eine Menge Freude gemacht. Dann steht seit Ewigkeiten endlich mal wieder ein Eigenbauspieler im Tor. Was gäbs Schöneres? Und der Neuer wird dann van der Saar Nachfolger bei ManU. Wär ja auch nett.

Donauwalzer I

"Der Donauwalzer in allen Facetten"
Kapitel Eins: YouTube

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Kommentare mit den höchsten Bewertungen

Ich komme aus Deutschland und bin stolz darauf, dass ein Mitglied meiner Spezies dieses Stück komponiert hat... Naja, was heißt stolz, bin eigentlich eher glücklich, dass ich es mir gerade anhören kann. Vielleicht sollte man gar nicht stolz sein, vor allen Dingen nicht auf sein Land. Das führt doch immer nur Leiden. Aber wenn Deutschland mal wieder die WM gewinnt, weiß ich auch nicht weiter... so genug mit political correctness für heute. Geniesst das Lied und Euch allen noch einen schönen Tag.
bochum123123 vor 3 Monaten 3

Warum muss es in den Kommentaren immer gleich ausarten ? Sollte es nicht egal sein, welche Nationalität man hat? Sollte die Musik die Menschen nicht einen? Und bobomir, lass dir eines gesagt sein: Vorurteile sind wie ein Strauß Blumen: etwas, das ab und zu neu arrangiert werden sollte. Achso, danke für das Hochladen :)
MrAkboomer vor 4 Monaten 6

leistung und vergnügen

Franz-Xaver Franz Drama-Queen

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