101 Listen. #52: top ten unterschiede lebensmensch - mauszfabrick

die art, wie wir unsere brillen zerstört haben (lebensmensch: besoffen drauftreten vs mauszfabrick: besoffen gegen die wand laufen)

verhältnis zu lebensmensch (kritische selbstreflexion vs bedingungsloses durchliken)

film (geschmack vs verwirrung)

verarbeitungsmechanismus bei zwischenmenschlichen schwierigkeiten (fressen vs einifressen)

beurteilung über die herkunft von mauszfabrick (lorbachsiedlung vs wilten)

kitsch (kitschfähig durch gefühlspragmatismus vs kitschunfähig durch gefühlsoffenheit)

hier auch: zulassenkönnen wahrer menschlicher wärme am beispiel roberto benigni (fan vs hasser)

autorinnen, die man aus prinzip und ohne je eine zeile gelesen zu haben scheisse findet (ingeborg bachmann vs herta müller)

einflussnehmen darauf, wie andere menschen sein sollen (die menschen weiter bringen, dh: mit einem schweren kettenfahrzeug drüber fahren und hoffen, dass sie kleben bleiben vs so sein lassen, wie sie sind, dh: dont jugde)

die art, twitter zu benutzen (witzig vs intelligent)

...

erst, wenn wir es aufgeschrieben haben werden, werden wir sehen, wie es gewesen sein wird.

...

treten sie bitte beiseite.
achtung. wir springen.
jetzt.
muuuuuuuuuuuuuuuuuut

post privacy: journal winter (frühling)

da war kein winter. dieses foto: beinahe ein lüge.
IMG_7071

aus zwei wochen wurden zwei monate. aber aus den vorangegangenen monaten wurden keine ewigkeit. das, was mir immer so abstrakt erschien, so belanglos und fern, nämlich die zeit und der raum, füllten sich mit leben. mit vielen vielen leben. mit den leben derjenigen, die da waren und derjenigen, die nicht da waren. mit den leben derjenigen, die gegangen sind und denen, die nicht gehen konnten. mit den leben jener, die gehen mußten, aber zurück wollten und mit den leben jener, die freiwillig gegangen sind und nie weg waren. mit den leben derer, die ich gerade erst kennengelernt hatte und die mir sofort vertraut waren und mit den leben derer, die ich schon ewig kannte und mir immer fremd blieben. mit leben aus meiner kindheit, mit den leben meiner familie. mit leben, die da waren, bevor ich da war. ich habe es gesehen, auf den photographien, die mein vater uns geschenkt hat, vor diesen hunderttausend jahren, die zwei monate lang dauerten. die waren schon vorher da, die anderen. die eltern und die geschwister. und dann erst ich. eine aufdringlichkeit? wo man es doch dabei hätte belassen können, nach dreien von uns. mein leben eine kür? daher mein fehlendes pflichtbewußtsein? das ewige gefühl, dass es nicht sein müßte und dass es auch anders sein könnte, alles immer anders sein könnte? und daher auch mein lautes wesen? hallo, jetzt bin ich da!
aber jetzt bist du da. hallo, du.

gibt es diese geschichte schon? ich baue eine zeitmaschine, nur um dich schon früher kennenlernen zu können. (vielleicht als sequal zu eternal sunshine of the spotless mind)

diese vorstellung: man lernt die liebe seines lebens erst im fortgeschrittensten alter kennen (und das, die liebe des lebens, muss nicht unbedingt ein mensch sein. wohl eher ist es eine weise des seins). und die nun einsetzende, raßende angst vor dem tod, bringt einen sofort um.
oder noch schlimmer: das einsetzen eines vernichtenden bereuens über die mittelmäßigkeit des vorangegangenen, bisherigen lebens, die sich noch jahre zieht und alles helle in den schatten stellt.
(und der wunsch der religiösen, dass es den sündern im augenblick ihres todes so ergehen möge, zeigt ihre ganze niederträchtigkeit.)
überhaupt vermute ich, dass vieles von der angst vor dem tun und ändern und sein, eine daran angeschlossene angst vor dem bereuen ist. die angst, zu sich selbst zu sagen: gut, dass ich mich von dir gelöst habe.

aber es ist ja auch so:
ich möchte glücklich sein. ich möchte, dass du glücklich bist.
ich möchte, dass du glücklich bist, weil ich glücklich bin (glücklich bin wegen dir). aber: ich möchte nicht, dass du unglücklich bist, unglücklich bist weil ich unglücklich bin. und am allerwenigsten: dass du unglücklich bist, weil ich glücklich bin.
(und doch enstpricht diese glücksspirale dem gewöhnlichen hergang einer paarbeziehung)

appropos: vielleicht ist mein ausgeprägter narzissmus nur dazu da, um mich vor dem zerstörerischsten aller gefühle zu schützen: der eifersucht.

ich möchte schon wissen, wo das finstere in mir ist.
nein, mehr noch: wo es herkommt.
nein, mehr noch: was es ist.
nein, nein, nein, mehr noch: was ich damit tun soll.
wir ziehen es ans licht, das finstere in mir. das kann ich nicht alleine. dann stehen wir drum herum und schauen es an. was nun damit anfangen?
es gehen lassen? oder sich darin gehen lassen?
es aufheben? oder sich darin aufheben?
damit spielen? oder sich damit spielen?
es bekämpfen? oder sich damit bekämpfen?

oder: sich mitteilen und teilen. und dabei ganz ganz sein. so, wie man ist. nein, mehr noch: so, wie man wird. (sich gehen lassen und dabei ganz da sein. (oh gott, ich werde zunehmend dermaßen esoterisch. aber das mit dem fließen... no doubt about it.))

ich steige in den zug, wenige stunden nachdem wir uns verabschiedet haben und schlage eine zeitung auf. viele gesichter, die nicht du sind. viele sätze, die nicht die deinen sind. nein, nein, nein denke ich und lege die zeitung beiseite. noch nicht.

ich steige aus dem zug und werde am bahnsteig von einem cowboy, einer nonne und einer ente in zweifelhaften, aber doch herzlichen empfang genommen. (alle drei sind mir mindestens so unbekannt, wie sie sich selber kaum (noch) zu kennen scheinen) hallo köln. hallo karneval.
das spiel mit der identität, der wunsch nach auflösung und zerfall, das geht einher, mit der stärksten identitätsbildung. der individualismus nicht im, sondern als kollektiv. und es ist genau so verzwickt. so vielseitig. so banal und so schön und so grausig und so liebenswürdig.
und wie gesagt: das auflösen der identität als identitätsbildung, das ist ja gerade das, was ich will.

und für dich möchte ich alle lings sein. auch der frühling.

...

computetpapier

Der Wrestler kennt kein Weekend

If I go there will be trouble, if I stay it will be double

https://www.youtube.com/watch?v=z8Yn_6exYH0
https://www.youtube.com/watch?v=W2bVEvZb7Zs
https://www.youtube.com/watch?v=a1vwKZiDsY4
https://www.youtube.com/watch?v=v9lYTFoY_rA

...

letzte nacht

der standard bietet jetzt diese möglichkeit des erlebens, die irgendwas mit freiheit zu tun hat und fm4. ich drücke auf den knopf am bildschirm und finde mich unmittelbar in einer leeren u-bahn wieder. ich weiß, dass das alles igrendwas mit zivilgesellschaft und engagement zu tun hat, aber nichts genaueres. ich habe höllische angst. die ubahn ist leer und fährt in einem tunnel ohne stationen. ich weiß auch, dass das irgendwas mit kunst zu tun hat und performance, aber nichts genaueres.
nach zwei stunden kommt die ubahn endlich zu stehen. ich habe immer noch höllische, höllische angst. leider verbessert sich meine situation durch das ankommen nicht, obwohl mir die station vertraut und der ort so lieb ist: u4, heiligenstadt, wien. ich bin also in wien, trete auf die straße hinaus, denke an gewisse menschen die hier wohnen und die ich sehen möchte, weiß aber, dass ich sofort zurück muss. und ich weiß auch, dass ich länger als zwei stunden brauchen werde. da ist eine rießengroße brücke, die aussieht wie das opernhaus in sydney, und schon bin ich am westbahnhof. die züge nach innsbruck und münchen fahren im 10 min takt, brauchen aber auch 10 stunden. ich laufe herum, orientierungslos.

101 Listen. #51: Die berührendsten Lieder aller Zeiten

10. Der Wegweiser - Franz Schubert
9. Mind Games - John Lennon
8. Gute Nacht - Franz Schubert
7. Imagine - John Lennon
6. Der Lindenbaum - Franz Schubert
5. Love - John Lennon
4. Der Leiermann - Franz Schubert
3. God - John Lennon
2. Wasserfluth - Franz Schubert
1. Life is a Pigsty - Morrissey

Phillip Seymour Hoffman

Subtiler zeigt er solch ein doppeltes Spiel auch in seiner 2012 für den Oscar nominierten Nebenrolle in Paul Thomas Andersons "The Master". Den frei an Scientology-Gründer L. Ron Hubbard angelehnten Sektenführer Lancaster Dodd spielt er als eine fast an Orson Welles erinnernden schillernde Mischung aus Scharlatan, Bonvivant und Patriarch. Die Zwiegespräche mit Hauptdarsteller Joaquin Phoenix – den Hoffman 2005 im Oscar-Rennen schlug – gehören zu den elektrisierendsten Schauspielmomenten des US-Kinos der letzten Jahrzehnte – auch weil Anderson im eigentlich längst ausgestorbenen 65mm-Analogformat filmen ließ. Statt in erster Linie monumentale Landschaftsaufnahmen zu drehen, zeigt er seine Darsteller in unübertroffen plastischen Bildern, die in die Filmgeschichte eingehen werden. Eine schönere Hommage hätte sich ein Schauspieler nicht wünschen können. (Sven von Reden, derStandard.at, 3.2.2014)

martin fritz und ich haben eine videobotschaft an die welt:

101 Listen. #50: Top Ten Royal Rumble

Jeden Jänner ist es soweit: Der Royal Rumble steht an, die beste aller Match-Varianten der schönen Wrestling-Geschichte (ausgetragen erstmals 1988). Alle 90 Sekunden betritt ein neuer Wrestler den Ring, insgesamt 30 Stück. Wer über das oberste Seil geworfen wird, scheidet aus. Und wer als Letzter übrig bleibt gewinnt - und bekommt einen Titlematch bei WrestleMania (WM)!

#10: 1994
Ein Rumble zu einer Zeit, in der die WWE personell tatsächlich gerade einen ordentlichen Durchhänger hatte. Der Rumble an sich war jetzt ja auch nicht so der Hit, aber eben das Ende, das Ende!!! Und schön auch deswegen, weil Hart dann bei WrestleMania X gegen Owen und Yokuzuna zu kämpfen hatte, am selben Abend.

#9: 2002
Ein guter Rumble, zu einer Zeit, bei der man in der WWE ohnehin nichts falsch machen konnte. Und gleichzeitig der letzte Rumble der Attidue Era.

#8: 2007
Ein unspektakulärer Rumble, wäre da nicht dieses epische Ende, wo sich die beiden Finalisten, Shawn Michaels und The Undertaker eine 10 Min. lange Schlacht geliefert hätten, was rückblickend der Startschuß zu einer jahrelangen Fehde werden sollte, die etwa im Rumble 2010 ihre Fortsetzung fand und in den beiden besten Matches dieser Dekade mündete (Taker vs Michaels, WM 25&26).

#7: 2005
Ein extrem temporeicher Rumble in dem es durchgeghend zur Sache geht. Und am Ende eine schöne Variante des 95er Rumbles, wenn Batista und Cena gleichzeitig aus dem Ring fliegen. Und dann der Auftritt von WWE-BossMcMahon, der beim Betreten des Rings umknickt, deshalb am Boden sitzen bleibt und von dort das Mtach neu starten läßt. Ungeplant aber genial.

#6: 2004
Chris Benoit mit seinem Magic Moment, der bei WM noch getopt werden sollte. Ein Rumble mit der Startnummer 1 als Sieger ist natürlich immer etwas ganz besonderes und in diesem Fall hat man mit Benoit genau den richtigen dafür ausgewählt. Der Rest ist Geschichte.

#5: 1995
Nicht so sehr, weil hier mit Shawn Michaels zum ersten Mal die Startnummer 1 gewonnen hat, sondern auch, weil mit The British Bulldog die Nummer 2 als Vorletzter rausflog. Die beiden, die das Match eröffnet haben, haben es auch beendet. Zu zweit ist eben alles schöner! Und der Clou, dass Michaels nur mit einem Bein am Boden aufkam, ist ja auch nicht so übel.

#4: 2010
Vor allem wegen des Anfangssegments von und mit CM Punk. Beste Performance ever ever ever in a Rumble! Aber auch die geniale Story rund um Shawn Michaels (schon wieder Michaels!), der um jeden Preis den Rumble gewinnen wollte und deshalb sogar seinen besten Freund Triple H eleminierte und nach seinem Ausscheiden die Referees verprügelte (als Face!), sowie nicht zuletzt der Return von Edge machen diesen Rumble zum besten der letzten Jahre.

#3: 1992
Wird allgemein als der beste Rumble bezeichnet, was ich dann doch wieder nicht ganz nachvollziehen kann. Aber ohne Frage war der 92er Rumble (erst der 5. Rumble überhaupt) wegweisend für weitere Rumbles und absolut solide, ohne Durchhänger und hatte mit Ric Flair genau den richtigen Sieger (Entrance #3!!). Zudem wurden die laufenden Fehden schön weitergeführt und mit Roddy Piper, Undertaker, Hulk Hogan, Macho Man und Sid hatte man echt die Creme de la Creme der frühen 90er Jahre im Ring. Und Ric Flair beweist hier einmal mehr, dass auch ein Heel ein Hero sein kann, wenn er dabei auch immer eines bleibt: "the dirtyest player in the game".

#2: 1999
Gilt bei so ziemlich allen Fans als der schlechteste Rumble aller Zeiten - und zwar wegen dem Gewinner: Vince McMahon. Ich hingegen halte ihn gerade deswegen für grandios (und ich weiß ja nicht, wie es euch geht, aber ich hätte echt nicht mit einem Sieg von McMahon gerechnet). Platz 2 aber auch deswegen, weil der 99er Rumble das räumliche Setting wie kein anderer ausgedehnt hat. Sowohl Austin als auch The Undertaker (der einen Teilnehmer kurzerhand kidnappte) verlagerten die Action außerhalb des Rings (Austin wurde sogar von einem Krankenwagen weggefahren, nur um wenig später ein ultrageiles Comeback zu feiern) während McMahon sich ans TV-Kommentatorenpult flüchten konnte. Auch ein wunderbares Detail an diesem Rumble: Dass der Großteil vom Sieger selbst kommentiert wurde. Hut ab, Mr. McMahon.

#1: 2001
In seiner Gesamtkomposition eine Art Zusammenfassung der Attidute Era. Schöner Start mit den Hardy Boyz (ein richtiger Start ist Gold wert für einen Rumble), dann ein unterhaltsamer Promi-Auftritt von Drew Carey und anschließend ein großartiges ECW Revival mit Raven, Al Snow und Saturn inkl. Kane und Blackman, bevor Kane endgültig das Heft in die Hand nahm. Der Auftritt von The Rock, sowie die Vereinigung der Brothers of Destruction kamen genau im richtigen Augenblick, so wie auch die Entrance-Number von Austin (27). Dieser Rumble war einfach perfekt getimt! Die Attacke von Tripe H, der ja gar nicht am Rumble teilnahm, an seinem damaligen Intimfeind Steve Austin, machte den blutüberströmten Austin trotz seiner späten Nummer zu einem großen Sieger. Dennoch unnötig zu sagen, dass der absolute Man of the Match diesmal nicht der Gewinner war, sondern einmal mehr DIE Rumble-Legende schlechthin: Kane. (Und tatsächlich nimmt Kanes Lesitung in diesem Rumble einen größeren Platz in den Geschichtsbüchern ein, als der Sieg von Austin. Zu Recht!)

...

tun wir doch so, als ob wir freunde bleiben.

leistung und vergnügen

Franz-Xaver Franz Drama-Queen

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"Mit Honig auf dem Kopf tue ich natürlich etwas, was mit denken zu tun hat." Joseph Beuys

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