good news
Heute wollen wir nur über die guten Dinge sprechen und was gibt es schöneres, als eine Liste?
Daher also ein Best Of dieser Tage
Platz 1: Der Hundewurfstab
Leider heisst der Hundewurfstab gar nicht so schön, wie hier von mir behauptet. Auf mczoo.de ohne jede Ästhetik und frostig bürokratiepragmatisch "Karlie Tennis Launcher Shift" gennant, findet sich bei amazon (hier kann das de weggelassen werden) zumindest etwas mehr Tierische Liebe: "Ball-Wurfgerät fürs Hundespiel 'Hol' das Stöcken'" wird des Menschen zweitbester Freund und bester Helfer hier genannt, nicht ohne freilich die etwas patscherte Paradoxie "Ball-Wurfgerät für hol das Stöckchen." zu vermeiden. Der Hundewurfstab jedenfalls ist wahrlich eine Sternstunde menschlichen Erfindungsgeistes und wird als solche unbestritten auf Platz Eins der Best Of dieser Tage Liste gehievt. Was aber ist und kann dieser Allzweckwunderwuzzi eigentlich? Die alpenländische Mehrheit der Leserinnenschaft dieses Blogs wird, so sich nicht die seit jeher bestehende Verzögerung der Etablierung cooler Dinge im Alpenraum gegenüber immer einen Schritt vorausseiender urbaner Epizentren des großen Bruders Deutschland oder gar des reichen Onkels Amerikas in Luft aufgelöst hat, noch nie in seinem oder ihrem Leben einen solchen Hundewurfstab zu Gesicht bekommen haben. Die Meinige und ich haben jedenfalls die größten Augen gemacht, als wir im Kölner Stadtwald zahlreiche Hundebesitzerinnen und Sitzer wie selbstverständlich mit ihren Hundewurfstäben hantierend erblickt haben. Mit dem HWSt schnappt sich der Hundebesitzer das Hundespielzeug Tennisball vom Boden und wirft denselben in hohen Bogen von sich, was der Hund bekanntlich nicht einfach so auf sich sitzen lässt. Der Hundewurfstab erinnert im ersten Moment an seine hässliche Schwester, die Müllzange. Diese wird von sich grausenden Müllmännern verwendet und zwar aus zweierlei Gründen: 1. Um sich die Hände nicht schmutzig zu machen und 2. um die ohnehin belasteten Bandscheiben nicht weiter zu malträtieren. Eben jene Eigenschaften haben wir dem Hundewurfstab auch zugeschrieben, was soweit auch ganz richtig ist. Nun aber wurden wir von einer Besucherin aus Wien, wo sich der HWSt offensichtlich bereits auszubreiten beginnt, darauf hingewiesen, dass besagtes Hilfsmittel nicht nur dem geschonten Herrchen, sondern auch dem lieben Tierchen zu Gute kommt. Ein von einem HWst geworfener Tennisball kann nämlich weitaus größere Distanzen, als ein von normaler Menschenhand geworfener Tennisball zurücklegen und bereitet dem Tier folglich viel mehr Freude, die ja exponentiell zu der zu bewältigenden Strecke steigt. Das eben verleiht dem Hundewurfwstab seine Menschlichkeit: Es ist eben nicht nur zum Zwecke des sauberen und faulen Menschen, sondern zum Wohle und zur Gesundheit unserer Hündinnen und Hunde. Ganz zu schweigen, von den vielen anderen Einsatzmöglichkeiten eines solchen Hundewurfstabes, die herauszufinden ich jedoch dem Leser überlassen möchte.
Platz 2: Kölner Jecke
Heute ist Weiberfasnacht (bei uns Unsiniger Donnerstag), der Start der heißen Karnevalsphase in Kölle. Eine ethnologische Studie ergab folgende Verkleidungsvorlieben. Die Klassiker: Cowboy, Pirat, Sträfling, Polizist und Nonne (in maskulienen Gruppen auftretend) sind all-time-favourites. Ähnlich verhält es sich mit Tierverkleidungen, die überwiegend durch pelzige Ganzkörperkostüme zur Schau gestellt werden. Most viewed: Bienen, Hasen, Katzen, Tiger und zwei Kängurus. Weitere beliebte Sujets entnehmen die Närrinen und Narren der Unterhaltungsidustrie. Überaus beliebt scheinen dabei die Ghostbusters zu sein, dargestellt von 2 oder mehr jungen Jecke. Ebenfalls mehrmals zu sehen: Super Marios (teilweise mit Luigi), Lara Croft, Top Gun Piloten und ein Hellboy. Nur mehr geringe Anziehungskraft scheinen alterwürdige Kostüme wie Koch, Indianer oder Ritter auf die junge Generation auszuüben. Bestes Kostüm des Tages jedoch lieferte ein junger Mann, der überaus gelungen nachempfunden als Dr. Guttenberg ging, mit einer Guttenberg-Tastatur ausgestattet, deren einzige verbliebene Tasten da waren: Strg, A, C und V.
Womit wir bei Platz 3: Die Guttenberg Schlagzeile wären.
Was hat uns dieser Skandal doch nur alles gegeben! Da konnte sich mal wirklich jeder empören: Die Wissenschaftler sahen ihre Glaubwürdigkeit in Gefahr, die Fleissigen und Ehrlichen empörten sich über die Hochstapler, die Arbeiter empörten sich über die ach so wichtigen Intellektuellen und so gut wie jeder zurechnungsfähige Mensch, empörte sich über die unvergleichbare Kampagne der Bild. Schönes war darin zu lesen. Etwa ein Leserbrief: "Ich bin ein Arbeiter und von da her interessiere ich mich sowieso nicht für Doktorarbeiten." Tief blicken lässt auch die Wortschöpfung eines anderen Intellektuellenhassers: "Guttenbergs Gegener sind Fußnotenzähler", stellt Bruno Mellinger unter dem Titel "Einig Volk von Neidhammeln" fest. Ob Drohung oder gut gemeinter Rat, ist bei Georg Weiß per E-Mail nicht sicher: "Wer Guttenberg diskriminiert, schadet sich selbst." Denkste!
Unbestrittener Sieger im Kampf um den Guttenbergschen Linguistikpreis, ist aber einmal mehr der brillante Kölner Express, der am Tag nach dem Rücktritt titelte: "Der kommt wieder!"
P.S.: Was eigentlich soll man von der taz halten? Ist dieses Käseblatt eigentlich offiziell schon Boulevard oder immer noch fälschlicherweise unter dem Genre linksliberales Qualitätsblatt vermarktet? Mit der Schlagzeile "Guttenberg schneller als Gaddafi" konkurieren sie jedenfalls zweifelsohne mit den Bild-Geschmaklosigkeiten und sehen zugleich gegen den unverschämten Humor des unterschubladischen Kölner Express blass aus. Außerdem ist der Spruch ein billiger Klau vom Gottschalk Kommentar, der sich im Rücktrittsrennen Mubarak knapp geschlagen gab. Das nur am Rande.
Daher also ein Best Of dieser Tage
Platz 1: Der Hundewurfstab
Leider heisst der Hundewurfstab gar nicht so schön, wie hier von mir behauptet. Auf mczoo.de ohne jede Ästhetik und frostig bürokratiepragmatisch "Karlie Tennis Launcher Shift" gennant, findet sich bei amazon (hier kann das de weggelassen werden) zumindest etwas mehr Tierische Liebe: "Ball-Wurfgerät fürs Hundespiel 'Hol' das Stöcken'" wird des Menschen zweitbester Freund und bester Helfer hier genannt, nicht ohne freilich die etwas patscherte Paradoxie "Ball-Wurfgerät für hol das Stöckchen." zu vermeiden. Der Hundewurfstab jedenfalls ist wahrlich eine Sternstunde menschlichen Erfindungsgeistes und wird als solche unbestritten auf Platz Eins der Best Of dieser Tage Liste gehievt. Was aber ist und kann dieser Allzweckwunderwuzzi eigentlich? Die alpenländische Mehrheit der Leserinnenschaft dieses Blogs wird, so sich nicht die seit jeher bestehende Verzögerung der Etablierung cooler Dinge im Alpenraum gegenüber immer einen Schritt vorausseiender urbaner Epizentren des großen Bruders Deutschland oder gar des reichen Onkels Amerikas in Luft aufgelöst hat, noch nie in seinem oder ihrem Leben einen solchen Hundewurfstab zu Gesicht bekommen haben. Die Meinige und ich haben jedenfalls die größten Augen gemacht, als wir im Kölner Stadtwald zahlreiche Hundebesitzerinnen und Sitzer wie selbstverständlich mit ihren Hundewurfstäben hantierend erblickt haben. Mit dem HWSt schnappt sich der Hundebesitzer das Hundespielzeug Tennisball vom Boden und wirft denselben in hohen Bogen von sich, was der Hund bekanntlich nicht einfach so auf sich sitzen lässt. Der Hundewurfstab erinnert im ersten Moment an seine hässliche Schwester, die Müllzange. Diese wird von sich grausenden Müllmännern verwendet und zwar aus zweierlei Gründen: 1. Um sich die Hände nicht schmutzig zu machen und 2. um die ohnehin belasteten Bandscheiben nicht weiter zu malträtieren. Eben jene Eigenschaften haben wir dem Hundewurfstab auch zugeschrieben, was soweit auch ganz richtig ist. Nun aber wurden wir von einer Besucherin aus Wien, wo sich der HWSt offensichtlich bereits auszubreiten beginnt, darauf hingewiesen, dass besagtes Hilfsmittel nicht nur dem geschonten Herrchen, sondern auch dem lieben Tierchen zu Gute kommt. Ein von einem HWst geworfener Tennisball kann nämlich weitaus größere Distanzen, als ein von normaler Menschenhand geworfener Tennisball zurücklegen und bereitet dem Tier folglich viel mehr Freude, die ja exponentiell zu der zu bewältigenden Strecke steigt. Das eben verleiht dem Hundewurfwstab seine Menschlichkeit: Es ist eben nicht nur zum Zwecke des sauberen und faulen Menschen, sondern zum Wohle und zur Gesundheit unserer Hündinnen und Hunde. Ganz zu schweigen, von den vielen anderen Einsatzmöglichkeiten eines solchen Hundewurfstabes, die herauszufinden ich jedoch dem Leser überlassen möchte.
Platz 2: Kölner Jecke
Heute ist Weiberfasnacht (bei uns Unsiniger Donnerstag), der Start der heißen Karnevalsphase in Kölle. Eine ethnologische Studie ergab folgende Verkleidungsvorlieben. Die Klassiker: Cowboy, Pirat, Sträfling, Polizist und Nonne (in maskulienen Gruppen auftretend) sind all-time-favourites. Ähnlich verhält es sich mit Tierverkleidungen, die überwiegend durch pelzige Ganzkörperkostüme zur Schau gestellt werden. Most viewed: Bienen, Hasen, Katzen, Tiger und zwei Kängurus. Weitere beliebte Sujets entnehmen die Närrinen und Narren der Unterhaltungsidustrie. Überaus beliebt scheinen dabei die Ghostbusters zu sein, dargestellt von 2 oder mehr jungen Jecke. Ebenfalls mehrmals zu sehen: Super Marios (teilweise mit Luigi), Lara Croft, Top Gun Piloten und ein Hellboy. Nur mehr geringe Anziehungskraft scheinen alterwürdige Kostüme wie Koch, Indianer oder Ritter auf die junge Generation auszuüben. Bestes Kostüm des Tages jedoch lieferte ein junger Mann, der überaus gelungen nachempfunden als Dr. Guttenberg ging, mit einer Guttenberg-Tastatur ausgestattet, deren einzige verbliebene Tasten da waren: Strg, A, C und V.
Womit wir bei Platz 3: Die Guttenberg Schlagzeile wären.
Was hat uns dieser Skandal doch nur alles gegeben! Da konnte sich mal wirklich jeder empören: Die Wissenschaftler sahen ihre Glaubwürdigkeit in Gefahr, die Fleissigen und Ehrlichen empörten sich über die Hochstapler, die Arbeiter empörten sich über die ach so wichtigen Intellektuellen und so gut wie jeder zurechnungsfähige Mensch, empörte sich über die unvergleichbare Kampagne der Bild. Schönes war darin zu lesen. Etwa ein Leserbrief: "Ich bin ein Arbeiter und von da her interessiere ich mich sowieso nicht für Doktorarbeiten." Tief blicken lässt auch die Wortschöpfung eines anderen Intellektuellenhassers: "Guttenbergs Gegener sind Fußnotenzähler", stellt Bruno Mellinger unter dem Titel "Einig Volk von Neidhammeln" fest. Ob Drohung oder gut gemeinter Rat, ist bei Georg Weiß per E-Mail nicht sicher: "Wer Guttenberg diskriminiert, schadet sich selbst." Denkste!
Unbestrittener Sieger im Kampf um den Guttenbergschen Linguistikpreis, ist aber einmal mehr der brillante Kölner Express, der am Tag nach dem Rücktritt titelte: "Der kommt wieder!"
P.S.: Was eigentlich soll man von der taz halten? Ist dieses Käseblatt eigentlich offiziell schon Boulevard oder immer noch fälschlicherweise unter dem Genre linksliberales Qualitätsblatt vermarktet? Mit der Schlagzeile "Guttenberg schneller als Gaddafi" konkurieren sie jedenfalls zweifelsohne mit den Bild-Geschmaklosigkeiten und sehen zugleich gegen den unverschämten Humor des unterschubladischen Kölner Express blass aus. Außerdem ist der Spruch ein billiger Klau vom Gottschalk Kommentar, der sich im Rücktrittsrennen Mubarak knapp geschlagen gab. Das nur am Rande.
Lebensmensch - 2011-03-03 17:52