tagebuch 2016

2016 / 5

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berlin berlin berlin. vom flughafen direkt in die volksbühne. wie ein geschäftsmann. aber ist es mittlerweile nicht tatsächlich eine dienstreise, berlin? oder aber hat es doch noch etwas heiliges, rituelles? weil, als ich davorstehe, vor der volksbühne, habe ich kurz den impuls mich davor niederzuknien. den boden zu küssen, den grausigen berliner schnee. das gefühl hier bin ich zuhause. das ist die wahrheit und wird vom grad der albernheit, der in ihr steckt, nur noch wahrer und überhaupt war mir noch nie etwas zu peinlich um es zu schreiben, wenn auch beim lesen im nachhinein ich mich selbst nicht fassen kann vor scham.
also pollesch. ich würde ja auch gerne mal was anderes gehen, aber die lassen mich nicht. ich bin die ganze vorstellung hindurch so fitfy fifty weil zu viel pfaller und denke am ende schon an was ganz anderes, nämlich meine eigenen texte, die ich schreiben soll, aber das ist ja genau das richtige, weil ich ohne pollesch nie theaterirgendwas geworden wäre weshalb diese 110 prozentige inspiration, die pollesch für mich ist, natürlich immer dazu führt, selbst sofort schreiben zu wollen anstatt dem treiben auf der bühne zu folgen, das ich sowieso nicht verstehe, auch nach hundert pollesch stücken habe ich keine ahnung um was es da eigentlich geht, aber mich versteht auch keiner, egal. das ist mein fan verhalten: so wie der fan im angesicht des stars schreit (weil er sieht: er, der star, tut es! er hat dieses leben! (meine realität ist mein widerstand)), so schreie auch ich, in mir.
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(übrigens haben sündemann und ich wiedermal youtuber angesehen, ein mädchen (melanie sophie) die ist, weil sie lesbisch ist. weshalb ihr alle zukreischen, junge mädchen und buben, in trauriger und selbstverachtender ängstlichkeit, die so stark ist, dass man denkt: jetzt zünden sie gleich eine bombe, wenn es nur die youtuberin befiehlt, diese teufelin, diese seelenverkäuferin, die ihr outing am altar des männlichen kapitals vollzogen hat, wie alle frauen vor ihr es ebenfalls tun mussten, nur ist sie noch schlimmer, wie malaparte weiß, weil:"es ist eine schande mit dem hunger der anderen sein spiel zu treiben."
ich selbst habe bekanntlich ja auch ein schwulsein gelebt einige jahre, nur um mir anerkennung, beifall und neid abzuholen, von denen, die verklemmt in ihrer faden hetero-falle festsitzen, oder noch schlimmer, in ihrer heimlichen homo-falle, weshalb ich weiß, wie verachtenswert das alles ist, oder aber kann ich mich dadurch retten, dass ich sage: ich habe es performt und bin deshalb vor dem herrn gerettet?
wie geht diese frage für die youtuber aus? alles ist den youtubern abgezogen, außer ihr bloßes sein, ihr selbst und ihr ich, und jetzt könnte man 1. sagen, es ist ebenfalls eine einzige sein-performance, die eben nicht dem terror des selbst gehorcht, oder aber man geiselt es 2. als das genaue gegenteil, nämlich stumpfen ich-faschismus, der natürlich ein wir-faschismus ist, weil er erzeugt, dass alle "so" sein wollen, auch wenn es tausende "so" gibt, während es ja darum gehen muss, gar nicht sein zu wollen und gleichzeitig aber auch nicht nicht sein zu wollen, also ein seins- und ich-agnostiker zu werden und endlich mal über was anderes nachzudenken, als über diese verschissene erste welt identitätsfrage, und vielleicht stimmt beides, 1. und 2., was das urteil über die youtuber angeht, ich glaube aber zweiteres, natürlich, weil diese youtuber dann eben doch nichts anderes sind als zombies und vampire, die heerscharen von verwirrten 13-jährigen zögligen das ich und das ego reinstopfen bis zum erbrechen, und diesen jungen dingern rattenfängerhaft angebote machen. die dieses bedürfnis zu sein ja erst hervorbringen, das in wahrheit ja kaum ein mensch hat, die also keine lösung, sondern das problem selbst sind, und zwar nur, um den angeblich mangelhaften dann dreist sich als lösung zu verkaufen, anstatt dass sie die zögerlinge zögerlinge sein lassen und sie nicht auf den kapitalismus vorbereiten, weil nichts anderes ist das ganze youtuber universum, als eine militärakademie für künftige opfer islamistischer attentate, die gar nicht wissen, wie und warum ihnen geschieht. hoppla.
ich habe das wirklich nie gebraucht, dieses vorgelebt werden, nie. ich habe überhaupt nie das bedürfnis gehabt, dass mir jemand zeigt "so könntest du auch sein", weil ich auch gar nicht das gefühl hatte, dass irgendjemand von mir verlangt mich positionieren oder finden zu müssen. jedenfalls wollte ich nie wie jemand sein, sondern höchstens nicht wie jemand sein. höchstens wollte ich wie jemand denken oder schreiben, aber das bloße sein war immer zu wenig. also eben: sein wollen, wie jemand, der eine idee hat. eine idee, die keine identität zuläßt, weil sie einen ja gleich wieder wegzerrt mit den gedanken und also dem sein, woanders hin, weil man irgendetwas verfolgt und hinterherläuft sinnlos. ideentidät.
jetzt ist es nur gut, dass ich so gerne ficke und saufe und auch dem wrestling zugeneigt bin, sonst wäre ich vollends ein staubgrauer intellektueller geworden, nur geist, kein körper, also eben wie einer dieser lumpenzerfledderten dostojewskistudenten, der ich ja aber immer nur sein will, aber nie geworden bin. das gebot der sexyness, diese schönste pflicht der kulturindustrie, hat mich dann doch, wie immer, gerettet und zerstört gleichermaßen.)
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und übrigens hat pollesch doch tatsächlich mahlers adagietto verwendet. und dann ist etwas interessantes passiert: das ganze hat auf mich wenig eindruck gemacht. ich glaube, weil mahler ist mir dann eben doch wirklich heilig, während mir pollesch natürlich nicht heilig ist. das heilige ist eben nur im heiligen heilig. wenn es profan wird, ist es gar nicht mehr da. ich bin ja schließlich kein lutherianer!
ca. 50 bier später war ich dann am sonntag auch in marthaler, wo ich, wie beim letzten mal, am liebsten geweint hätte, wenn ich das könnte, weil es so so so schön ist. und weil die vergänglichkeit dem ganzen so sehr eingeschrieben ist. weil man dasitzt und weiß: das gibt es nur mehr wenige jahre. und dann ist es für immer und ewig und unwiderruflich verschwunden. noch ist es anachronistisch, auch wenn es natürlich radikaler und moderner und avantgardistischer ist als 99% des ganzen schnarchnasen theaters, aber trotzdem ist es bald ausgestorben. (überhaupt kann es einem zu denken geben, dass diese alten männer wie castorf und marthaler einen viel "moderneren" begriff von theater haben, wie irgendwelche dummstudierten handswerksregisseure die dann in der schaubühne oder im burgtheater ihren nonsens absabbern, wie ich ja überhaupt glaube, dass die konterrevolution sich breitmacht, weshalb marthaler und castorf dann eben doch nicht mordern sind, gott hab sie seelig.)
however: dankbarkeit. gibt es für mich nur im angesicht des todes. (dass ich das noch erleben darf.) und das ist dann sogar beyond heilig, sprich marthaler > mahler.


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aber man müsste ohnehin so sein wollen, wie so eine durchgeknallte dostojewski figur. ein am hungertuch nagender student, der in alten kleidern gehüllt durch die verschneiten gassen von st. petersburg irrt, mit hunderten losen blättern unter dem arm, seinen mauskripten, um dann, in einem verrauchten salon, wilde und endlose monologe zu halten, gegen das bürgertum. dann verzweifeln, verarmen, tuberkulose und sich erschiessen. kurz gesagt: jemand sein wollen, der eine idee hat. und der sich dann natürlich vor einem theater in den schnee wirft und die hände faltet. (die geste!)
also pollesch. ich würde ja auch gerne mal was anderes gehen, aber die lassen mich nicht. glanz und elend der kurtisanen. sich selbst spielen, statt selbst sein wollen, heißt es da wenig überraschend. die geste im öffentlichen raum. der rauchende halbstarke sein oder die lady, oder der schriftsteller mit schreibmaschine und whisky-glas, der zwar nicht schreibt, aber im schriftsteller performen ernster ist, als diejenigen, die nur schreiben, ohne den ganzen glanz, ohne das spiel, das erst ernst macht aus der sache. das klingt schön, wenn es nur so wäre. (denn was soll man dann eigentlich von jemandem wie handke halten, der seine schriftstellerauthentizität in einer tour runterperformt, in großen gesten (alles in handschrift abgeben (nach wie vor!), spaziergänge etc etc). das mögen wir ja nicht. wollen wir das also nur sehen, wenn der autor selbst das spiel durchschaut, das er da treibt? oder ist es nur dann erträglich, wenn seine geste von vornherein eine macht-entsagende, phallus-ferne geste ist (zb eine queere geste), oder eine lächerliche (zb eine nerdige geste)? oder aber ist es eigentlich nicht doch schöner, denjenigen zuzusehen, die nicht reflektieren, was sie da tun, also nicht merken, dass sie spielen (als der schriftsteller schriftsteller war, wußte er nicht, dass er schriftsteller war.))
mir alles ein bisschen zu viel robert pfaller, dem der pollesch ja scheinbar tatsächlich viel abgewinnen kann, was ich verstehe, also diese art der pfaller rezeption, die die geste stark macht, das accessoire, aber dennoch geht mir der pfaller so gegen den strich naturgemäß, rein als person, was mir immer das wichtigste ist natürlich,

"ich bin nicht mehr in dieser welt?"
"nein."
"meiner blumen wegen?"
"ihrer blumen wegen."

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60_10kiasma

joe brainard

2016 / 4

frühes aufwachen nach unruhiger nacht (trotz bewegung gestern und verausgabung). sündemann, die noch weniger schlafen konnte, steht um 6 auf, weil sie in heidelberg ein flüchtlingsprojekt dokumentiert. (ein werbefilm, oder, wie herzog sagen würde: ein gebrauchsfilm). ich bin froh, dass zumindest sündemann irgendetwas in dieser "angelegenheit" "tut". mir selbst fehlt der nötige realweltbezug. überhaupt habe ich es nur ihr zu verdanken, dass ich selbst nicht vollständig ein entpolitisierter, hedonistischer, immerzu "amazing!" ausrufender, alles schwierige ausblendender und nur aus pr-gründen schwul seiender unterhaltungskünstler geworden bin - zu dem ich mich sonst entwickelt hätte (oder mich meine vorhergehenden "affären" früher oder später, aber ganz sicher gemacht hätten.)

mein tagesplan ist simpel: unterwerfung von houellebecq kaufen und lesen. habe ich selbst für das lektüreseminar vorgeschlagen.
und das ausgerechnet heute, wo halb deutschland und ganz köln vollkommen durchdreht, wegen der übergriffe von geschätzt 1000, geschätzt arabern gegen feiernde frauen in der silvesternacht. das alles ist von hinten bis vorne so ekelhaft und falsch, dass einem der kopf explodieren möchte. ich lese also die ganzen zeitungen durch. im gegensatz zu gestern schreiben die, dass alle zeugenaussagen übereinstimmend von "nordafrikanisch..." aussehenden männern berichten. wer das nicht erwähnt, ist der österr. standard. dagen laufen die leser sturm. 2500 (!) postings in wenigen stunden, gegen den unprominent platzierten artikel über köln, der nichts von den zeugenaussagen wiedergibt. die leser drehen durch, wahnsinn. das standard forum ist mehr od weniger zu 100% am islamhetzen. das schreckt ja beinahe schon mich. (beinahe!) weil jetzt natürlich bei mir auch 10.000 glocken gleichzeitig am läuten. natürlich gibt es hier ein strukturelles problem. dieses problem heisst vor allem KAPITALISMUS, ihr vollspastis, davon redet aber keiner. aber natürlich heißt das problem auch islam. dass diese frauen nicht nur ausgeraubt, sondern misshandelt und gedemütigt wurden, naja, das hat mit armut allein wenig zu tun. gleichzeitig denke ich mir: na klar wollen die medien das nicht schreiben, weil sie wissen, dass es dann nicht mehr lange dauern wird, bis man statt den asylheimen deren insassen anzünden wird. schwierige entscheidung also. wie ging noch mal der ingeborg bachmann satz? und was würde denn die dazu sagen? sicher etwas klügeres als ich. mir fällt zu allem nichts mehr ein. ich bin so ausgedummt durch den ganzen schrott, den ich mir übers internet reinziehe, dass ich wirklich nur mehr wegen meinem ego schreibe, nicht aber aus besserem wissen.

also los - unterwerfung kaufen. nachdem ich weder in die mayersche noch in die buchhandlung bittner will (das arte der buchhandlungen kölns, also schrecklich, aber alles andere ist noch schlimmer) in die billigbuchhandlung, mängelwarenexemplare. nachdem ich mich heute selbst als ein solches empfinde, passt das ja ganz gut. unterwerfung haben die aber erwartungsgemäß nicht. ich kaufe josef winkler: mutter und der bleistift, alexander kluge: das bohren harter bretter und mary shelly: frankenstein. ich zögere lange vor der kassa. ist es wirklich das? bin ich so? aber was sonst? außer goetz, pollesch, dath, röggla und kracht vertraue ich keinem von den "jungen". und die gabs dort alle nicht.
also winkler, kluge, frankenstein. ein wahnsinniger, ein marxist und ein monster. passt eh, denke ich. und ich denke: "die jelinek würde das gut finden." (habe ich wirklich gedacht. überhaupt ist der mensch süß, wenn er sich in gedanken vor irgendwem rechtfertigt.)
dann doch buchhandlung bittner. der besitzer inszeniert sich als letzter intellektueller und spricht über "gute" amerikanische krimis. rundherum knien drei frauen mittleren alters und beten den herren an. köln also ganz in seinem element.
ich stürme hinaus und steuere auf die mayersche zu. da aber plötzlich noch eine buchhandlung! irgendsoeine dubiose katholische kleine buchhandlung. wie ein kloster. ich gehe hinein. eine bemerkenswert nonnenhafte, entschiedene und doch verbittert wirkende verkäuferin trabt auf mich zu. ja, sagt sie, houellebeq haben sie. während sie sich mühsam nach unten bückt, diese ruhige, katholische, am sexmarkt nullwertige, aufgrund ihres hohen alters in unserer westlichen gesellschaft sowieso hardcore dikskriminierte und verachtete und noch dazu schwer übergewichtige verkäuferin, um mir ausgerechnet michel houellebecq zu pflücken, da denke ich: zumindest das ist heute stimmig.

2016 / 3

"sei kein frosch!"
- das ist wirklich eine liebe aufmunterungsformel, obwohl das tier dabei so arg in misskredit gerät.

ähnlich folgende szene
jemand sagt zu mir: "du kannst so liebenswürdig sein, wenn du willst. warum bist du es so selten?"
"gerade deswegen." antworte ich.
(siehe auch: "wer schlechtes nicht mit wucht verwirft, weiß nicht was liebe heißt" m.w.)

das paradox ist also der argwohn, der aus dem wissen stammt, dass alles so ganz anders sein sollte. wie anders alles sein sollte, das nicht zu vergessen, das ist die größte anstrengung, weil es einen ja auch ständig um den verstand bringt, den loszuwerden man in schwachen momenten ja immer geneigt ist, dann aber doch nichts übers herz (!) bringt.
auf die jesuischarlie und tricolore-profilbild einfärbenden franzosenfaschos trifft besagtes kunststück freilich nicht zu. da verhält es sich einfacher:
zum jahrestag von charlie hebdo bringt es die zeit, na wer sonst, auf den punkt. über einen dokumentarfilm (na-no-na-net-titel: je suis charlie), der termingerecht erscheint, heisst es da in bezug auf die solidaritäts- und traueraufmärsche nach den attentaten:
"Welch Freude, Teil dieses Volkes in Paris zu sein", schwärmt die Off-Stimme zu den Bildern von den Menschenmassen am 11. Januar. So viel Pathos kann man sich kaum entziehen.
so offen wurde faschismus seit adolf hitler nicht mehr gelebt.
europa hat sich selbst verboten.
der islamismus hat auf allen ebenen gesiegt.
ihr trottel.

2016 / 2

zum 2. mal there will be blood schauen. danach paul thomas anderson interview lesen: das filmemachen lernt man übers audiokommentar schauen, sagt er.

wir tun es:
audiokommentar werner herzog zu fata morgana. über sich sagt er: "mit 18 bin ich nach dem abi sofort in den kongo, weil da alles zusammengebrochen ist, dieses chaos, diesen prähistorischen zustand wollte ich mir ansehen. zum glück habe ich es nicht bis zum kongo geschafft, weil ich in (??) so schwer krank wurde. alle anderen journalisten, künstler und ähnliche, die hat man alle umgebracht."
zum dreh von fata morgana ähnliches: "dort bekamen wir malaria, da wurden wir eingesperrt, hier haben wir uns verirrt, in dem brunnen war auch kein wasser..." etc etc.
und das auf diese herzog art. die unaufgeregteste art vom totalem freak-dasein zu sprechen, von todesbereitschaft.
bessenheit, künstler-künstler - von denen kann ich nichts lernen. das ist angeboren. aber was ist mir angeboren? sicher auch eine menge.
ich lass es sie wissen.

2016 / 1

why dont give this blog thing a chance? bloggen also im herkömmlichen, naturgemäßen sinn. mehr oder weniger ans selbst gebundene portionen des sogenannten eigenen lebens, das klappt dank zeit. sie ist das einzige, das mein auswabberndes ich noch zusammenhält. die pochenden kopfschmerzen der vergangenheit als einzig konstantes lebenszeichen. wenn man den code, der einem da ins hirn gepiepst wird, wenigstens entziffern könnte. mensch, du trottel. du karusell der ich-verseuchtheit.
ich bin wie hineingestolpert in 2016, reingekullert und hier gestrandet. nun liege ich da, angefettet durch die vielen jahre, wohlstandsbesoffen und doch prekär und außen vor, mit den immer selben vorsätzen im rucksack, zumindet das vorsetzen gebe ich noch nicht auf. dass ich mir bei fast allen anderen denke, die wären gerne wie ich, hat früher auch besser geholfen, als dieser gedanke noch gar nicht so da war.
aus dem nebenzimmer auch klage: sündemann macht die zweitausendste bewerbung für irgendwelche dokumentarfilmfestivals, sie muss dabei laut schreien um nicht den verstand zu verlieren, und man denkt sich, wenn man beim fernsehquiz gefragt würde: was würden sie mit der million machen? zu antworten: eine produktionsfirma gründen um jemanden anstellen zu können. ein vorsatz 2016? nein. aber ein ernst gemeintes ziel.
erwachsen werden. arbeiten.

marx:

Und endlich bietet uns die Teilung der Arbeit gleich das erste Beispiel davon dar, daß, solange die Menschen sich in der naturwüchsigen Gesellschaft befinden, solange also die Spaltung zwischen dem besondern und gemeinsamen Interesse existiert, solange die Tätigkeit also nicht freiwillig, sondern naturwüchsig geteilt ist, die eigne Tat des Menschen ihm zu einer fremden, gegenüberstehenden Macht wird, die ihn unterjocht, statt daß er sie beherrscht. Sowie nämlich die Arbeit verteilt zu werden anfängt, hat Jeder einen bestimmten ausschließlichen Kreis der Tätigkeit, der ihm aufgedrängt wird, aus dem er nicht heraus kann; er ist Jäger, Fischer oder Hirt oder kritischer Kritiker und muß es bleiben, wenn er nicht die Mittel zum Leben verlieren will - während in der kommunistischen Gesellschaft, wo Jeder nicht einen ausschließlichen Kreis der Tätigkeit hat, sondern sich in jedem beliebigen Zweige ausbilden kann, die Gesellschaft die allgemeine Produktion regelt und mir eben dadurch möglich macht, heute dies, morgen jenes zu tun, morgens zu jagen, nachmittags zu fischen, abends Viehzucht zu treiben, nach dem Essen zu kritisieren, wie ich gerade Lust habe, ohne je Jäger, Fischer, Hirt oder Kritiker zu werden.

- diesem in der welt sein noch einen letzen versuch geben. 2016. ansonsten werde ich eben ausschließlich schriftsteller. -

leistung und vergnügen

Franz-Xaver Franz Drama-Queen

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