letzte nacht

sündemann und ich haben marlene streeruwitz zu gast. sie bringt reichlich bananen mit, die zum größten teil noch grün sind, ganze kisten stehen herum. wir haben uns getroffen, um streeruwitz unsere kunst zu präsentieren, doch da ist noch eine junge frau, die vor allem, aber nicht nur c. ist., diese alte studienkollegin, die ich seit ewigkeiten nicht mehr gesehen habe, von ihr aber weiß, dass sie sich gegen das intellektuelle und künstlerische leben entschieden hat und für den broterwerb, augerechnet sie ist nun da und liest eine geschichte. für sündemann und mich ist das ganz in ordnung, denn wir fühlen uns verantwortlich. (bzw wird es wohl so sein: sündemann fühlt sich verantwortlich und ich verwirkliche lieber andere als mich selbst). streeruwitz ist gelangweilt und c. stottert nur herum, der text besteht nur aus seiner hälfte und ist sowieso quatsch. streeruwitz ist enttäuscht und wir gehen ins bett.
am kommenden morgen versuchen sündemann und ich ständig frühstück zu machen, anstatt uns zu präsentieren und dann ist da noch dieser alexander wolf oder meier, der bei der faz arbeitet und von "seinen büchern und vorträgen" lebt, was mich auf den gedanken bringt, das auch zu tun. aber wir fragen ständig nach dem frühstück und wollen und können nicht usw. streeruwitz hat mitleid und verachtung gleichermaßen. sie sagt, dass das so nie etwas wird mit unsererm leben als künstler und in einem letzten versuch erzähle ich ihr, dass ich lustige videos mache und von der "komponisten vs schriftsteller" performance. dass der zug schon längst abgefahren ist, muss sie erst gar nicht sagen, ich weiß es selbst. strenger und aufrichtiger ist der faz-mann, ich aber sage ihm, dass er auch so ein komischer mensch sei, woraufhin er erwidert, dass er natürlich komisch sei, denn er sei ein mensch.

Nahwelt-Protagonisten als Nahwelt-Requisiten als Nahwelt-Songs

Ale = Das Zelt = Love is the Place
Lia = Die Eier = Deceptacon
Martin = Yogamatten vom Psychotest = Everything is Embarrasing
Xaver = höhenverstellbarer Campingtisch = Ciao Ciao Bambina

Antike griechische Literaten als Nadelbäume als Zigarettenmarken

Sophokles = Waldkiefer = Parisienne
Euripides = Schwarz-Fichte = Lucky Strike
Aischylos = Gemeine Eibe = Gitanes
Sappho = Japanische Lärche = Smart Export
Homer = Pracht-Tanne = Marlboro
Äsop = Monterey-Zypresse = Kim

Indiana Jones Filme als Vierschanzentournee Austragungsorte als New Age Musiker

Raiders of the Lost Ark = Garmisch-Partenkirchen = Peter Gabriel
Indiana Jones and the Temple of Doom = Bischofshofen = Enya
Indiana Jones and the Last Crusade = Innsbruck = Mike Oldfield
Indiana Jones and the Kingdom of the Crystal Skull = Oberstdorf = Enigma

Schubert-Werke als Formel-1-Fahrer als Krankheiten

Klaviersonate Nr. 20, A-Dur = Ayrton Senna = Malaria
Der Tod und das Mädchen = James Hunt = Syphilis
Forellenquintett = Jochen Rindt = Schweinegrippe
Die Winterreise = Michael Schumacher = Osteoporose
Die Unvollendete = Niki Lauda = Homophobie

Bravo Otto 1798

Komponisten: Joseph Haydn - W.A. Mozart - Luigi Cherubini
Schriftsteller: Friedrich Schiller - J.W. Goethe - William Wordsworth und Samuel Taylor
Krieg: Schlacht bei den Pyramiden (Napoleon Bonaparte) - Seeschlacht bei Abukir (Admiral Horatio Nelson) - Quasi-Krieg (Frankreich, Vereinigte Staaten)
Monarchen: Napoleon Bonaparte - Stanisław II. August (†) - Franz II.

Queen als deutsche Kanzler als Brücken

....
Freddie Mercury = Willy Brandt = Rialtobrücke, Venedig
Brian May = Angela Merkel = Tower Bridge, London
Roger Taylor = Gerhard Schröder = Brooklyn Bridge, New York
John Deacon = Kurt Georg Kiesinger = Storebæltsbroen, Dänemark
....
inspired by: top 5 welcher wetten-daß-moderator ist welcher james bond ist welcher beatle

101 Listen. #53: Beste Päpste

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5. Sixtus IV. (1471–1484)
Der zeitgenössische Senatsschreiber Stefano Infessura schrieb in seinem Diario della città di Roma (Römisches Tagebuch) über Sixtus, dass „keine Liebe zu seinem Volk in ihm gewesen sei, nur Wollust, Geiz, Prunksucht, Eitelkeit; aus Geldgier habe er alle Ämter verkauft, mit Korn gewuchert, Abgaben auferlegt, das Recht feilgeboten; treulos und grausam hat er zahllose Menschen durch seine Kriege umgebracht.“
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4. Novatian (251–258)
Er ist der erste historisch greifbare Gegenpapst. Im Gegensatz zu seinem Gegner Cornelius vertrat er die Auffassung, dass abtrünnige Christen und schwere Sünder nie mehr in die Kirche zurückkehren dürften. Die durch ihn begründete Sekte der Novatianer bestand teilweise noch bis ins 5. Jahrhundert.
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3. Calixt I. (217(?)–222(?))
Der Zeitgenosse Hippolyt, der ihn aufgrund des während seines Episkopats eingeführten Ablasses verabscheute, berichtet, dass Calixt Sklave gewesen sei und aufgrund von kriminellen Geldgeschäften mehrmals verhaftet und sogar als Minenarbeiter eingesetzt worden sei.
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2. Alexander VI. (1492–1503)
Der Borgia-Papst. Alexander unterhielt sowohl vor als auch nach Antritt seines Pontifikats Beziehungen mit verschiedenen Mätressen. Die zwei bekannten sind Vanozza de’ Cattanei und Giulia Farnese. Mindestens acht Kinder entsprangen diesen Verbindungen, meist sind die Mütter jedoch unbekannt.
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1. Leo X. (1513–1521)
Es ist nicht verwunderlich, dass Rom in seinem Pontifikat ein Zentrum für Kunst und Kultur wurde. Doch Leo war auch gröberen Vergnügungen nicht abgeneigt. Er hatte seinen Hofnarren stets dabei und ließ ihn prügeln, sobald er nicht witzig genug auftrat. Angeln und Jagen gehörten ebenso zu seinen Leidenschaften wie prunkvolle Feste und Karnevalsumzüge. So heißt es, in seiner Menagerie sei der indische Elefant Hanno als ein Geschenk des portugiesischen Königs Manuel I. sein Lieblingstier gewesen; einem von Manuel dem Elefanten nachgeliefertes Nashorn, das Rom aber leider nur ausgestopft erreichte, war immerhin vergönnt, von Raffael im Papstpalast verewigt zu werden.

ich möchte

schreiben um etwas zu sehen
nicht um etwas zu zeigen

...

"Die Wahrscheinlichkeit, etwas Ungewöhnliches aus der Zeitung zu erfahren, ist weit größer als die, es zu erleben; mit anderen Worten, im Abstrakten ereignet sich heute das Wesentlichere, und das Belanglose im Wirklichen."

"Ulrich hatte den bestimmten Eindruck, daß sie auserwählt seien, einander große Unannehmlichkeiten durch Liebe zu bereiten."

"Ulrich nahm wahr, daß auch sie sich dem körperlichen Eindruck nicht ganz entziehen konnte, den er auf sie machte. Er war ihn gewohnt. Er war glatt rasiert, groß, durchgebildet und biegsam muskulös, sein Gesicht war hell und undurchsichtig; mit einem Wort, er kam sich manchmal selbst wie ein Vorurteil vor, das sich die meisten Frauen von einem eindrucksvollen noch jungen Mann bilden, und hatte bloß nicht immer die Kraft, sie rechtzeitig davon abzubringen. Diotima aber wehrte sich dagegen, indem sie ihn geistig bemitleidete."


(Musil, Mann ohne Eigenschaften)

Die feuchte Fotze des Status Quo. Oder: Der Club der toten Elephant Men

Man könnte ja differenziert und wissenschaftlich über die Mechansimen schreiben, die in Gang gesetzt werden, wenn ein prominenter Mensch stirbt, und noch eine ganze Reihe mehr könnte man schreiben, wenn eben jener sich das Leben nimmt. Oder aber man lässt es mal gut sein, mit der mühsamen Objektivität und macht seinem Ärger Luft, über diese unendlich perverse und tödlich scheinmoralische Trauerscheiße, die da von allen Seiten auf einen zukommt. Damit mans nicht immer hineinfrisst in sich und damit man sich am Ende nicht selbst den Hals umdrehen muss weil mans nicht mehr aushält. Prävention sozusagen.
Wer um Robin Williams trauert fickt den Status Quo. Aber nicht - wie es sich gehört - in den Arsch, sondern mitten hinein in die feuchte Fotze. Denn das ist das Wesen des Status Quo: Permanent Penetration! Und es ist nur logisch, dass sich der Status Quo lieber in die Fotze vögeln läßt als in den Arsch, denn schließlich ist das einzige Ziel des Status Quo sich fortzupflanzen und auszudehnen. Viele kleine Kinder, mit denen man dann die vielen kleinen Robin Williams Filme ansehen kann und währenddessen verstohlen hinüberblinzelt um zu kontrollieren, ob die Tochter auch brav ein paar Tränchen verdrückt, wenn am Ende die heroischen Schüler auf den Tisch steigen. (anstatt diese scheiß Schule einfach zu verlassen oder noch besser niederzubrennen oder noch besser, wie im Wrestling, den bösen Lehrer mit einer Powerbomb durch den Tisch zu knallen. Aber wir wissen: the real revolution never came to Hollywood.)
Analsex (vor allem heterosexueller Analsex) hingegen ist Luxus, ist Kür und nicht Pflicht, ist Hedonismus und Spiel, ist gespielte Unterwerfung, gespielte Macht und also echte Befreiung, ist Rolle und Schein, ist Realität und bittersüße Wahrheit, Analsex ist Lustbefriedigung auf anachronetischster Stufe und also: Kunst. Und es tut weh. So vereint Analsex im Grunde alles, was gut ist im Leben und wichtig und richtig.
Robin-Williams-Filme hingegen (nicht alle, aber die typischen), das ist heteronormative Schwanz-Fotzen-Logik, Robin-Williams-Filme, das ist Hardcore-Systemimmenz hoch 10. Filme wie Club der toten Dichter oder Good Morning Vietnam sind pseudosubversive Filme, die sich den höchsten Gard an Zynismus nicht nehmen lassen, indem sie sich dreist als tatsächlich kritisch und widerborstig geben und die den konsumierenden Wohlfühl-Alternativling glauben macht, er täte tatsächlich eine gute Tat damit, sich diesen ausgeklügelten Moralkitsch reinzupfeifen. Robin-Williams-Filme, das ist ungefähr so armselig wie Grün wählen oder politisches Kabarett. Schlimmer sind eigentlich nur mehr Conchita Wurst und Schindlers Liste. Denn wir wissen (oder zumindest ich): Nichts ist bösartiger als systemimmanente Systemkritik, nichts führt uns geradewegs tiefer rein in 1984, in die Zone der freien Menschen, deren Stumpfsinnigkeit keiner Diktatur mehr bedarf, die sie knechten müßte. Noch! Denn bald wird jede Art von Kritik systemimmanent, denn sie ist Äußerung und Information, ist Teilung und Mitteilung und damit die tragende Säule einer vom Internet dominierten Informationsgesellschaft, die jede vorhergehende Kulturindustrie links und rechts liegen lassen wird. Also was solls. Fuck it. Sollen sie doch auf die Tische, wenn sie es nicht zurück auf die Bäume schaffen.
Da war ein Mädchen in den Nachrichten, bei einem Rückblick auf RWs Leben. Die hatte Krebs. Ihr letzter Wunsch war es, Robin Williams noch einmal zu treffen, bevor sie sterben würde - das war vor einigen Jahren, und so ist es dann auch geschehen. Und da denke ich daran, dass ich, bzw. dass wir, gerade in den Stunden, in denen RW sich das Leben genommen hat The Elephant Man von David Lynch gesehen haben, tausende Kilomenter weit entfernt. Und dann, als wir einen Tag später das Mädchen auf CNN sahen in den Nachrichten, da fiel es Sündemann auf, diese Parallele. Wer diese ganze Sensucht, diese ganze verzweifelte Hoffnung, diese armselige Konserventräumerei - wer all das von Millionen von Menschen draufgeknallt bekommt, wer Tag für Tag zum "Schlachtfeld des Begehrens" (Lacan) gemacht wird - der wird natürlich nichts anderes als zerstört und vernichtet. In dem Moment, in dem kleine Kinder dich sehen wollen, bevor sie sterben, da weißt du: Entweder bist du Jesus, oder du bist geliefert. Nichts ist vernichtender, als die Liebe zu bekommen, die man nicht bekommen will, nichts ist tödlicher, als eine Atellerie der falschen Zuneigung, nichts macht unbeweglicher, als eine Lawine einseitiger Bewunderung.
Wer Fans hat, der braucht keine Feinde mehr. Aber zumindest dieses Problem hat RW für sich gelöst.

(zur politik sprechen: führen sie mich nicht auf ein gebiet, wo ich keine erotik empfinde. bzw: wundern sie sich nicht, was dabei rauskommt. p.h.)

komponisten gegen schriftsteller

.

trainer: schostakowitsch

...............................wagner..................................

verdi...........bruckner............puccini..........strawinski

.....................brahms........mahler...........................

vivaldi...........................................................bach
.................................mozart................................

.............................strauss sohn.............................



............................... schiller.................................

..............................cervantes...............................
jelinek.....................................................bernhard

.......................beckett...........woolf.......................

kleist.........dostojewski.........dante.........shakespeare

...............................pynchon................................

trainer: pollesch
.

...

Jeder ist heute ein selbstausbeutender Arbeiter seines eigenen Unternehmens. Jeder ist Herr und Knecht in einer Person. (...) Und aufgrund der Vereinzelung des sich selbst ausbeutenden Leistungssubjekts formiert sich kein politisches Wir, das zu einem gemeinsamen Handeln fähig wäre. Wer in der neoliberalen Leistungsgesellschaft scheitert, macht sich selbst dafür verantwortlich und schämt sich. (...) (Man) richtet die Aggression gegen sich selbst. Diese Autoaggressivität macht den Ausgebeuteten nicht zum Revolutionär, sondern zum Depressiven.
--
Die smarte Macht schmiegt sich der Psyche an, statt sie zu disziplinieren. Sie erlegt uns kein Schweigen auf. Vielmehr fordert sie uns permanent dazu auf, mitzuteilen, zu teilen, teilzunehmen, unsere Meinungen, Bedürfnisse, Wünsche und Vorlieben zu kommunizieren und unser Leben zu erzählen. Diese freundliche Macht ist gleichsam mächtiger als die repressive Macht. Sie entzieht sich jeder Sichtbarkeit. Die heutige Krise der Freiheit besteht darin, dass wir es mit einer Machttechnik zu tun haben, die die Freiheit nicht negiert oder unterdrückt, sondern sie ausbeutet.


Byung-Chul Han, "Psychopolitik - Neoliberalismus und die neuen Machttechniken"

propaganda!

https://www.youtube.com/watch?v=sQoz1jiM4Mk

leistung und vergnügen

Franz-Xaver Franz Drama-Queen

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and i quote

"Mit Honig auf dem Kopf tue ich natürlich etwas, was mit denken zu tun hat." Joseph Beuys

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